„Aktuell überwacht die Stadt Pattensen den fließenden Verkehr an 61 mit der Polizeiinspektion abgestimmten Messpunkten im Stadtgebiet“, teilt Pattensens Erster Stadtrat Axel Müller in der Drucksache mit. Für die Messungen gibt es zwei Optionen: mit Stativ am Fahrbahnrand oder aus dem Auto heraus.
„Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die Messpunkte, an denen eine Stativmessung durchgeführt wird, für den Einsatz einer Anlage auf einem Anhänger mangels ausreichender und hinreichend befestigter Stellfläche am Fahrbahnrand eher ungeeignet sind“, schreibt Müller weiter.
Nach einer Einschätzung des Ordnungsaußendienstes der Stadt kommen aber voraussichtlich 20 der 61 Messpunkte für den Einsatz eines Blitzeranhängers in Betracht. Diese Punkte liegen laut Müller jeweils innerorts in den Ortsteilen Hüpede, Oerie, Jeinsen, Pattensen-Mitte, Schulenburg und Vardegötzen.
„Ob gegebenenfalls weitere Standorte, zum Beispiel in der Ortsdurchfahrt Koldingen, geeignet sind, kann erst im praktischen Einsatz beurteilt werden.“ An der Bundesstraße 443 in Koldingen hatten CDU-Ratsmitglieder die Installation von festen Blitzern angeregt. Allerdings gibt es dafür vonseiten der Polizeiinspektion sowie der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr derzeit laut Müller wohl keine Zustimmung, weil die Unfallzahlen ein Handeln nicht rechtfertigen.
Ratsmitglieder warfen in einer der zurückliegenden Sitzungen die Frage auf, ob sich eine Anschaffung per Kauf oder Miete überhaupt lohnt. Zwei Geräte sind in Deutschland für das Blitzen zugelassen. Das Gerät von Vitronic kostet etwa 170.000 Euro, das von Jenoptik mit der Ausstattung einer zweiten Messeinheit in die Gegenrichtung 270.000 Euro.
Auch das Ausleihen ist möglich. Die Stadt schreibt dazu: Je kürzer die Mietdauer, desto unwirtschaftlicher wird es. Denn auch die Schulungskosten für Mitarbeitende von 2500 oder 3800 Euro müssen mit berücksichtigt werden.
Vitronic verleiht Geräte bereits für drei Monate. Die monatlich anfallende Gebühr liegt dabei bei rund 8500 Euro. Zum Vergleich: Bei einer Miete über 72 Monate betragen die Kosten monatlich rund 5700 Euro. Die Möglichkeit eines anschließenden Mietkaufs bietet das Unternehmen nicht. Bei der Firma Jenoptik ist ein Mietkauf grundsätzlich möglich. Laut Verwaltung werden dabei 30 Prozent der entrichteten Mietkosten beim Kaufpreis angerechnet. Konkrete Kosten zur Miete liefert die Verwaltung hierzu nicht.
Sollte die neue Anlage ausfallen, kündigen laut Verwaltung beide Unternehmen einen schnellen Ersatz an: Bei Vitronic soll ein Ersatz innerhalb einer Woche vor Ort sein, Jenoptik bietet eine neue Messeinheit innerhalb von 24 Stunden an.
Die Verwaltung bringt noch eine weitere Option ins Spiel: Das mobile Blitzgerät, das die Stadt bereits besitzt, stammt von der Firma Vitronic. „Alternativ zum Kauf oder zur Anmietung eines Komplettsystems besteht hier die Möglichkeit, lediglich den Trailer gesondert zu kaufen oder zu mieten und diesen dann außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsaußendienstes mit der bereits vorhandenen Anlage zu bestücken“, schreibt die Verwaltung in der Drucksache. Die Kosten für den Kauf der erforderlichen Komponenten betragen etwa 110.000 Euro. Die Mietkosten des Trailers ohne Messeinheit liegen bei etwa 5500 Euro pro Monat.