„Beim Neubau ist es zu einer erheblichen Feuchtigkeitsentwicklung im Verlauf der Herbst- und Wintermonate 2024/25 im Dachgeschoss gekommen“, teilte die Stadt am späten Mittwochnachmittag überraschend mit. „Das dabei entstandene Tauwasser führte in Teilen der Dachkonstruktion zu Schimmelbefall“, heißt es weiter. Die Stadt arbeite gemeinsam mit dem beauftragten Bauunternehmen an einer Lösung.
Damit verschiebt sich auch der eigentlich für den Start des neuen Schuljahres 2025/26 geplante Einzug der Schulgemeinschaft in die neuen Räume. „Die Schulcontainer bleiben weiterhin im Einsatz“, sagt Stadtsprecherin Sonja Westphal. Ein neuer Fertigstellungstermin stehe noch nicht fest, da dieser „maßgeblich vom Umfang der erforderlichen Maßnahmen und deren Umsetzung durch das Bauunternehmen abhängt“.Die Stadt habe im Zuge der Bauarbeiten ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben. Darin sollten Bauteile in beiden Dachböden des Neubaus auf Schimmelbefall untersucht und Empfehlungen zur Beseitigung gemacht werden. Die Auswertung liege der Stadt seit 1. April vor, berichtet Westphal. „Das Gutachten bestätigt das Vorkommen von Sporen, Zellteilen und den sichtbaren Bewuchs von Schimmelpilzen in einigen Bauteilen“, heißt es weiter.
Bürgermeister Kai Eggert (parteilos) stellte klar, dass man die Ergebnisse sehr ernst nehme. „Wir stehen in engem Austausch mit dem ausführenden Bauunternehmen, das derzeit einen Maßnahmenplan erarbeitet“, sagte der Bürgermeister. „Erst nachdem sämtliche betroffenen Bauteile saniert wurden, wird der Neubau schimmelfrei übergeben.“
Kein Kind werde die neue Schule betreten, bevor ein unabhängiger Gutachter die vollständige Schimmelfreiheit bestätigt habe, bekräftigt die Stadtverwaltung.
„Die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie des Lehrpersonals hat oberste Priorität.“
Zur Frage, wie es zu der Feuchtigkeitsentwicklung in der Dachkonstruktion gekommen ist, hat sich die Stadt bislang nicht geäußert. Dies gilt auch zur Frage, wer die Mehrkosten für die Beseitigung der Schäden und die längere Nutzung des Containers trägt.
Der Neubau war lange geplant und mehrfach verschoben worden – teilweise wegen Umplanungen, aber auch aufgrund eines Rechtsstreits im Zuge der Ausschreibung, bei dem ein unterlegener Konkurrent erfolglos geklagt hatte. Die Kosten hatte die Stadt zuletzt auf rund 13 Millionen Euro beziffert, hinzu kommen Planungs- und Einrichtungskosten.
Im Oktober 2023 begannen schließlich die Abrissarbeiten für das Altgebäude. Bei der Grundsteinlegung im April vergangenen Jahres zeigten sich die Stadtverwaltung und das beauftragte Bauunternehmen Kümper und Schwarze aus Wolfenbüttel zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können, der eine Eröffnung des Gebäudes zum Schuljahreswechsel im Sommer 2025 vorsah. Der Plan ist angesichts der aufgetretenen Gebäudeschäden nun Makulatur.