Komposterde gilt zweifelsohne als Klassiker unter den Bodenverbesserern. Sie speichert Wasser und Nährstoffe, lockert schwere Böden, reguliert ihren pH-Wert und fördert nützliche Bodenlebewesen, die Pflanzenreste in wertvollen Humus umwandeln. Doch nicht jeder Haushalt hat ausreichend Platz für einen Kompostbehälter.
Eine platzsparende Alternative bietet die japanische Methode Bokashi. In einem speziellen Eimer werden zerkleinerte Küchenabfälle mittels Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien und Hefen zu natürlichem Dünger fermentiert. Weiterer Clou: Anstatt mehrere Monate auf das Ergebnis zu warten, dauert dieser Prozess nur zwei bis drei Wochen. Bokashi versorgt nicht nur Pflanzen optimal mit Nährstoffen, es verbessert auch die Bodenstruktur, steigert ihre Fähigkeit zur Wasserspeicherung und fördert die Ansiedlung nützlicher Bodenlebewesen. Dazu wird der fermentierte Eimerinhalt einfach im Beet vergraben, wo er zügig zersetzt wird und Nährstoffe abgibt. Der „Bokashi-Saft“ kann als Flüssigdünger ausgebracht werden. Doch Vorsicht: Frischer Bokashi kann aufgrund seines niedrigen pH-Wertes empfindliche Pflanzen schädigen. Daher lieber nicht in direkter Wurzelnähe vergraben und den Saft im Verhältnis 1:100 mit Gießwasser mischen.Ursprünglich von indigenen Völkern im Amazonasgebiet entwickelt, erfreut sich die „schwarze Erde“ auch in hiesigen Gärten wachsender Beliebtheit. Das Besondere: Die Erde ist außergewöhnlich nährstoffreich, sorgt für hohe Erträge und eine lang anhaltende Fruchtbarkeit. Hergestellt wird die Wundererde aus einem Mix organischer Materialien wie Kompost, Mist und der sogenannten Pflanzenkohle. Diese wird durch ein Verfahren gewonnen, bei dem Pflanzenreste bei hohen Temperaturen und unter Ausschluss von Sauerstoff in nährstoffreiche Kohle umgewandelt werden. Im Boden entpuppt sich Terra Preta dann als wahres Multitalent: Sie bindet Nährstoffe und reduziert so den Bedarf an Düngemitteln. Da Pflanzenkohle ein Vielfaches ihres Gewichtes an Wasser speichern kann, verringert sie auch den Bewässerungsbedarf erheblich.Die Schwarzerde lockert ferner verdichtete Böden und unterstützt die Ansiedlung nützlicher Bodenlebewesen – so bleibt die Erde über Jahre hinweg fruchtbar. Ganz nebenbei leistet Terra Preta auch einen Beitrag zum Klimaschutz: Der darin enthaltene Kohlenstoff bleibt über Jahrhunderte im Boden gespeichert und gelangt nicht zurück in die Atmosphäre. Zur natürlichen Bodenverbesserung eignen sich auch traditionelle Anbaumethoden. Bei der Gründüngung werden etwa zwischen den Hauptkulturen Pflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Klee ausgesät. Diese lockern den Boden, reichern ihn mit Stickstoff an und schützen vor Erosion. Nach dem Wachstum die Pflanzen einfach an Ort und Stelle einarbeiten oder abgeschnitten als Mulch auf dem Boden verteilen.Wahre Wunder wirkt auch der wechselnde Anbau im Rahmen einer Fruchtfolge. So sollten Starkzehrer wie Tomaten, Gurken und Zucchini nur alle vier bis fünf Jahre an derselben Stelle angebaut werden, da sie dem Boden viele Ressourcen entziehen. Auch eine gute Nachbarschaft hilft dem Boden: Eine Mischkultur aus Tief- und Flachwurzlern, Stark- und Schwachzehrern konkurriert aufgrund der verschiedenen Bedürfnisse nicht um die Ressourcen und verbessert dank unterschiedlicher Wurzeltiefen die Durchlüftung und Wasserspeicherung des Bodens.