Seit geraumer Zeit schon sind die grünen Buswartehallen nahe der Stadtbahnhaltestelle Laatzen-Zentrum mehr oder weniger unverglast. Bereits im Oktober erhielt die Stadt einen entsprechenden Hinweis, den sie an den Eigentümer weiterleitete. Dieser wolle die Scheibe binnen weniger Wochen ersetzen, hieß es damals.
Doch noch bis in den März hinein wiesen die Rückwände der beiden östlich gelegenen Häuschen große Lücken auf. Dies habe nichts mit Untätigkeit oder gar Kapitulation vor Vandalismus zu tun, stellte Stadtsprecherin Sonja Westphal klar: „Der Eigentümer hat die beschädigten Glasscheiben seit Oktober 2024 bereits mehrfach ersetzt“, so die Sprecherin: „Leider wurden diese jedoch wiederholt zerstört.“ So könne der Eindruck entstanden sein, die Scheiben würden nicht ersetzt.Die genaue Zahl derartiger Sachbeschädigungen sei nicht bekannt, sagte die Leiterin des Laatzener Kriminal- und Ermittlungsdienstes, Shelly Jürgensen. „Wir erhalten von vielen Taten Kenntnis, können aber nicht sagen, ob das alle sind.“ Die Buswartehäuschen nahe der Sparkasse am Leine-Center stächen aber hervor. „Dort haben wir am häufigsten Straftaten.“
Ein weiterer Busstopp, bei dem schon mehrere Scheiben zu Bruch gingen, ist die Wartehalle an der Ecke Erich-Panitz-Straße/Wülferoder Straße – zuletzt am 11. März oder kurz zuvor.
Bei der Haltestelle am Grasdorfer Seniorenheim Leinetal fehlt aktuell eines der beiden großen Glaselemente auf der Rückseite sowie das an der Seite.
Geschädigt sei in allen genannten Fällen der private Eigentümer der Wartehäuschen, der weder genannt noch von der Presse kontaktiert werden wolle, so die Stadtsprecherin: „Nach Aussage des Eigentümers entstehen durch die wiederholten Beschädigungen erhebliche Kosten, zu deren genauer Höhe er jedoch keine weiteren Informationen geben möchte.“
Die Stadt nehme durch den Vandalismus zwar keinen direkten finanziellen Schaden. Gleichwohl würden Stadtbild und Sicherheitsgefühl leiden, weshalb das Interesse an einer schnellen Reparatur groß sei, versichert Westphal.
Am Samstag, 15. März, habe der Eigentümer die Scheiben der Wartehäuschen am Leine-Center erneuert, ergänzte die Stadtsprecherin am Montag: „Mit einer Ausnahme: das kleinere Sonderformat an der Fahrplan-Vitrine.“ Diese Scheiben seien bestellt und würden sofort nach Lieferung eingesetzt. Mehrere Fahrgäste kritisieren die permanenten Zerstörungen nahe dem Leine-Center. Ein Elfjähriger, der dort mit seiner Mutter auf den Bus wartete, schlug vor: „Vielleicht sollte man mal Panzerglas nehmen?“ Doch die Mehrkosten dafür sind für den Eigentümer offenbar unwirtschaftlich.
Ungeachtet der Schäden und Instandhaltungskosten bleiben Buswartehäuschen als Werbefläche attraktiv. Wie hoch der Anteil der Stadt an den Werbeeinnahmen bei den 17 Wartehallen ist, ließ Westphal offen: „Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen erteilen wir zu Vertragsinhalten keine Auskunft.“ Nur soviel: Die Einnahmen summierten sich auf einen mittleren vierstelligen Betrag.
Was gegen Vandalismus getan werden kann? Polizei und Stadt gingen präventiv Streife, so die Leiterin des Kriminal- und Ermittlungsdienstes. „Wir ziehen an einem Strang und sind ansprechbar für Bürger“, betont Jürgensen. Verhindern könne man die Sachbeschädigungen aber wohl nicht.