„Nach den Osterferien wird die Baustelle eingerichtet“, sagte Stadtsprecherin Sonja Westphal am Montag. Weil der bisherige Unterstand abgerissen wird, seien geparkte Räder bis dahin zu entfernen. Für die Erd- und Fundamentarbeiten sind acht Wochen veranschlagt.
Wohl im Mai werden die Betonfundamente für die drei Doppelstockmodule gegossen. Diese müssen danach aushärten. Zusätzlich zu dem Modul westlich der Gleise und dem an Stelle des aktuellen Fahrradstandes entsteht eine dritter überdachter Unterstand auf der Ostseite: an der Rampe zu den Zügen in Richtung Hannover.Im Gegensatz zu den frei zugänglichen Doppelstockparkplätzen wird diese dritte Anlage verschlossen sein. Vor allem Besitzer hochwertiger Räder oder teurer Pedelecs dürfte das freuen. Im Gegensatz zu anderen Angeboten wie den Radstationen am Hauptbahnhof Hannover ist das Parken in der Sammelschließanlage in Rethen kostenfrei.
„Wir haben uns gegen eine kostenpflichtige Lösung des Herstellers ausgesprochen“, so Westphal. Laatzen schließe sich dem kostenfreien Angebot der Region Hannover an, mit dem Ziel, „die Attraktivität zur Nutzung zu erhöhen“.
Zu dem geschlossenen Modul auf der Ostseite haben nur registrierte Kunden Zutritt. Diese müssen sich für das Projekt „umsteigen:aufsteigen.“ der Region angemeldet und ein Zeitfenster gebucht haben. Möglich ist das über die kostenlose App oder die Inter- netseite www.umsteigenaufsteigen.de. Nach erfolgreicher Buchung ist die Tür über einen QR-Code oder eine vierstelligen PIN zu öffnen. Alternativ klappt das auch per Chipkarte. Erhältlich ist die bei der Region für 5 Euro.Vergleichbare Angebote mit abschließbaren Fahrradparkboxen in der Region gibt es zurzeit sieben, die meisten davon im Norden: in Wunstorf (2), Langenhagen (2) sowie Arpke und Dollbergen. Laatzen wäre nach der 2021 in Pattensen eröffneten Anlage der zweite Standort im Süden. Fertig sein soll die Bike-and-ride-Anlage am Bahnhof im Juli, so Stadtsprecherin Westphal. Was Eröffnungsdatum ist aber noch unklar. Rethens Ortsbürgermeister freute sich am Montag über den Baustart. „Toll, dass wir so weit gekommen sind“, sagte Ernest Nebot (SPD), der auch Regionsabgeordneter ist: „Damit sind wir einen Schritt weiter, den ÖPNV attraktiver zu gestalten.“ Der Ursprungsplan sah eine Inbetriebnahme bereits zum Frühjahr 2023 vor.
Am Bahnhof Rethen wird nun bis zu drei Monate gebaut. Ob für die Zeit eine provisorische Fahrradabstellmöglichkeit angeboten werde, sei noch zu prüfen, so Westphal. Klar ist nur, die an den Bügeln angeschlossenen Räder müssen demnächst weg. Zeitnah, mit etwa zehn Tagen Vorlauf, würden Schilder installiert, um darauf aufmerksam zu machen. Sollten Räder stehen bleiben, bewahrt die Stadt diese noch eine Weile auf, so Westphal, vorausgesetzt es seien keine schrottreifen „Geisterräder“.
Die Bike-and-ride-Anlage kostet rund 295.000 Euro. Den Großteil davon finanzieren der Bund (60 Prozent) und die Region (25 Prozent). Die Stadt, die als Eigentümerin künftig für die Wartung zuständig ist, zahlt den Rest.