Omas

Pastorin Silke KragtFoto: Privat
Omas gegen rechts sind jetzt noch bekannter geworden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass das auf Grund einer „Kleinen Anfrage” voller Misstrauen geschah. Ob sie steuerliche Vergünstigungen und staatliche Unterstützung missbrauchen würden? Und das, wo sie gegen die Asylpolitik einer (bekannten) Partei demonstrieren! Omas gegen rechts finanzieren sich privat. Sie setzen sich f ü r Demokratie und f ü r die Menschenwürde ein. Ja, und da f ü r demonstrieren sie. Allenfalls sind sie gegen die, die da g e g e n sind. Man(n) sollte diese Omas also auf den Händen tragen!

Und nicht nur diese. Omas, Omis, Omamas, Grossmütter, Grossmamas, bei uns hiessen sie auch je nach dem Ort, in dem sie wohnten: Oma Stelle und Oma Celle…Oma Hannover und Oma Holland…ihrer Namen sind so Viele.

Omas freuen sich über die Geburt ihrer Enkelkinder, als wären es die eigenen Kinder. Sie fühlen Schmerzen, wenn die Enkel leiden, als wären es die eigenen Kinder. Das Schwimmabzeichen, der Turnerfolg, das Fußballspiel, die Krankheit, die Tränen, die Zähne…alles ist von größtem Interesse für Omas. Sie beten für ihre Enkelkinder. Sie beten für die Eltern ihrer Enkelkinder. Sie halten sich zurück. Sie fragen nach. Sie denken lange über sie nach. Kurz: sie lieben sie. Und werden auch oft von ihren Enkeln zurückgeliebt.

In ihrer gegenseitigen Liebe sind sie für mich wie ein Gleichnis. Ein Gleichnis für die Liebe zwischen Gott und uns Menschen. Warum nicht Gott sowohl als barmherzigen Vater und starke Mutter ansprechen als auch als liebende Oma? Etwa so: Liebende Oma - Gott, wir danken Dir dafür, dass Du bei uns bist und zu uns hältst und wir uns auf Dich verlassen dürfen. Amen.

Pastorin Silke Kragt,
Pastoralpsychologischer Dienst
im Sprengel Hildesheim-Göttingen
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