Der Betriebshof an der Göttinger Straße für die 20 Mitarbeitenden unter der Leitung von Dustin Opitz sei zu klein und entspreche nicht mehr den geltenden Arbeitsschutzvorschriften. Die zuständigen Prüfbehörden wie die Gemeinde-Unfallversicherung und die Dekra sollen die Arbeit dort nur noch dulden, weil die Stadt immer wieder versicherte, dass der Neubau bald beginnen werde.
Noch offen ist aktuell, wie groß der künftige Betriebshof werden soll. Opitz hatte vorgeschlagen, die Zahl der Mitarbeitenden mittelfristig auf 30 zu erhöhen. So könnten jährlich 720.000 Euro eingespart werden, die aktuell für Aufträge an externe Firmen gezahlt würden. Zu den Aufgaben des Stadtbetriebshofs zählen vor allem die Unterhaltung der Grünflächen und Straßen im Stadtgebiet. Zu den Grünflächen gehören unter anderem 22 Spielplätze, neun Kindertagesstätten, jeweils fünf Schulen und Bolzplätze, vier Friedhöfe, zwei Streuobstwiesen sowie der Fuchsbachpark und zahlreiche Rad- und Wanderwege. Insgesamt ist der Betriebshof für die Pflege von rund 2600 Bäumen zuständig. Weiterhin werden rund 84 Kilometer Straßen und Wege regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit geprüft und gegebenenfalls ausgebessert.
Mit weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern könnten viele Aufgaben laut Opitz schneller erledigt werden. So ließen sich Kontrollen und Reparaturen parallel bewältigen. Das Aufstellen neuer Spielgeräte auf Spielplätzen würde nicht mehr Wochen oder Monate dauern, wie es in der Vergangenheit schon mehrfach der Fall war. Müller ergänzt, dass die Reduzierung der externen Aufträge im Bereich der Grünpflege nicht nur wirtschaftliche Vorteile habe, sondern seiner Einschätzung nach auch zu einer Qualitätsverbesserung führen werde.
Aus dem jetzt gerade veröffentlichten Jahresbericht 2023 geht hervor, dass der Stadtbetriebshof nahezu kostendeckend arbeitet. Der Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro im Jahr wird durch die aus dem Rathaus kommenden Aufträge nahezu komplett gedeckt. Mit rund einer Million Euro sind die Personalkosten des Betriebshofs der mit Abstand größte Posten.
Die Stadtverwaltung hat eine vorläufige Raumplanung für einen Betriebshof mit bis zu 30 Mitarbeitenden erstellt. Diese sieht ein 5400 Quadratmeter großes Außengelände, eine 1800 Quadratmeter große Halle und ein 1500 Quadratmeter großes Betriebsgebäude vor. Der neue Betriebshof muss ausreichend Platz für die 20 Nutzfahrzeuge und die 14 Sonderfahrzeuge bieten.
Die CDU-Ratsfraktion hatte jedoch darauf hingewiesen, dass bei Projekten dieser Größenordnung eine Wirtschaftlichkeitsprüfung mit zumindest einer Alternative vorgeschrieben ist. So wird jetzt aktuell der Verwaltungsvorschlag geprüft und noch eine Neubauvariante, die für den Bestand von 20 Mitarbeitenden ausgerichtet ist.
Die CDU-Fraktion hatte ursprünglich noch eine dritte Variante zur Diskussion gestellt, in der alle Aufgaben des Stadtbetriebshofs extern vergeben werden und lediglich das zentrale Gebäudemanagement erhalten bleibt. Dies fand bei den anderen Fraktionen jedoch keine Zustimmung, weshalb die CDU den Vorschlag dann auch wieder zurückzog.
Das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsprüfung soll bis Ende Februar vorliegen. Anschließend will der Rat im März eine Entscheidung treffen.
Für den am besten geeigneten Standort hatte die Verwaltung bereits zwei Varianten prüfen lassen. Ein rund 9800 Quadratmeter großes Grundstück in dem erweiterten Gewerbegebiet an der Koldinger Straße und ein 15.500 Quadratmeter großes Grundstück an der Ruther Straße. Das Grundstück an der Koldinger Straße stellte sich unter anderem deshalb als geeigneter heraus, weil für Neubauten dort keine bestimmten Anforderungen vorgeschrieben sind. Zudem liegt die Schnellstraße in unmittelbarer Nähe und bietet das Potenzial für eine rund 3000 Quadratmeter große Erweiterungsfläche.
Während der Prüfung wurden auch die Städte Hemmingen und Laatzen befragt, ob sie sich möglicherweise eine interkommunale Zusammenarbeit der Betriebshöfe vorstellen könnten. Beide lehnten ab. Die Stadt Laatzen verwies darauf, dass die Strukturen und damit auch die Bedürfnisse der Kommunen doch sehr unterschiedlich seien.