Zeugnisnoten machen vergleichbar. Bist du besser als dein Sitznachbar? Jedenfalls in Chemie? Und ist deine Sitznachbarin besser als du? Jedenfalls in Mathe?
Moment mal, wer oder was entscheidet eigentlich, wie gut du bist? Die Klausur von dem Tag, an dem du so traurig warst? Deine mündliche Mitarbeit, obwohl du doch introvertiert bist? Der unangekündigte Test, der dich in Schockstarre versetzt hat? Deine Tagesform? Dein Talent?
Was ist das eigentlich für ein Wert, der sich in Mathe und Chemie, in Sport und Deutsch misst? Was messen Zeugnisnoten?
Da fehlt doch was! Wie ist denn deine Note in Mitmenschlichkeit? Welche Zensur bekommst du für Hilfsbereitschaft? Wie kostbar sind deine tiefgründigen Gedanken? Bist du als Freund:in gut, sehr gut oder nur ausreichend? Und wie sieht deine Bilanz aus in „Kind Gottes“?
Oh, für „Kind Gottes“ gibt es keine Note. Gottes geliebtes Kind bist du immer. Ohne Einschränkungen, ohne Abstufungen, ohne Zeugnis. Gott liebt dich so, wie du bist. Gott bewertet dich nicht. Für Gott bist du kostbar, ganz egal, was auf deinem Zeugnis steht. Und jetzt genieße deine Ferientage!
Diakonin
Katharina Reinhard