Acht Bäume sind erst der Anfang
Pattenser BUND-Gruppe pflanzt alte Obstsorten – und will Aktion gern ausweiten

Acht neue Obstbäume stehen: Klaus Brüggemann (von links), Sibylle Maurer-Wohlatz und Dietrich Wohlatz haben diese in Pattensen gepflanzt.Foto: Privat
Pattensen/Koldingen. Zwei neue Apfelbäume stehen nun am Jeinser Weg, vier Apfel- und zwei Birnbäume sind es am Feldrain am Helweg in Richtung Gewerbegebiet. Mitglieder der Pattenser BUND-Gruppe haben mit der Unterstützung des Koldingers Klaus Brüggemann die neuen Hochstamm-Obstbäume angepflanzt. Die Obstsorten wurden dabei nicht zufällig ausgewählt. Die Pattenser BUND-Vorsitzende und Naturschutzbeauftragte der Stadt, Sibylle Maurer-Wohlatz, hat sich bewusst für besondere Sorten entschieden. „Es handelt sich ausschließlich um alte Sorten, die kaum noch im Handel sind und meist nur in privaten Gärten oder Streuobstwiesen zu finden sind“, erklärt Maurer-Wohlatz. Sie sagt, dass sogar Apfelallergiker diese Sorten vertragen könnten. In Zukunft sollen deshalb noch weitere Pflanzungen folgen. Doch dafür ist die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern oder Gewerbetreibenden erforderlich.

Gesponsert wurde die kürzliche Pflanzaktion von einem Unternehmen aus der Nähe Hamelns. „Das ist großartig, denn so ein guter Hochstamm kostet mit allem Drum und Dran rund 80 Euro“, sagt Dietrich Wohlatz von der BUND-Ortsgruppe. Einen weiteren Baum habe die Gruppe bereits in diesem Winter am Hüpeder Bach gemeinsam mit KGS-Schülern gepflanzt. Doch weitere sollen folgen. „Wir wollen die Pflanzungen am Helweg im nächsten Herbst oder Winter fortsetzen“, betont Wohlatz. „Es könnten noch rund 20 weitere Bäume gepflanzt werden.“

Wer einen Baum spenden möchte, kann dies mit einer zweckgebundenen Spende für den Bund Pattensen tun. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.bund-region-hannover.de/spenden.

Im Gegensatz zu vielen neueren „Hochleistungs-Apfelsorten“, wie Maurer-Wohlatz sie nennt, seien die alten besonders reich an gesundheitsfördernden Phenolen. „Solche alten Sorten werden – vorsichtig probiert – oft von Apfelallergikerinnen und -allergikern vertragen und können in manchen Fällen die Menschen sogar von dieser Allergie wieder heilen“, sagt sie. Das sei das Ergebnis einer Studie des BUND Lemgo mit der Berliner Charité und dem Pomologen Eckart Brandt gewesen.

Die Ortsgruppe berät zudem beim Pflanzen alter Sorten. Laut Maurer-Wohlatz ist es bei Neupflanzungen im Winter, wenn es feucht und kalt ist, wichtig, dass die Bäume gut angegossen werden. Sie verteilt auf Wunsch auch eine Broschüre zu Apfelallergien. „Außerdem sucht der BUND weitere Wege oder Wiesen, an denen die alten Obstsorten gepflanzt werden können“, sagt die Vorsitzende.

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