Insgesamt waren am Sonnabend zwischen 13 und 15.30 Uhr rund 180 Besucherinnen und Besucher zum ersten Pattenser Weihnachtsbaumweitwurf gekommen. „Mit einer so großen Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet“, sagt Stefanie Behrends vom CDU-Ortsverband, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte. Die Idee zu dem skurrilen Wettbewerb hatte Andreas Warnecke: „Wir wollten mal etwas Neues anbieten.“
Während der Wettbewerb in Pattensen eine echte Premiere war, ist er anderswo längst Tradition. So sind die Events im Januar in einigen Orten in England, Irland, der Schweiz und in Österreich bereits eine feste Institution. Seit 2007 wird jedes Jahr in der pfälzischen Gemeinde Weidenthal die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen ausgerichtet. Der Weltrekord bei den Männern liegt bei 25,01 Metern, bei den Frauen bei 20,20 Metern.
So weit flogen die Bäume auf dem Schützenplatz in Pattensen-Mitte allerdings nicht. Bei den Herren warf Yannick Winkler 6,90 Meter. Bei den Frauen katapultierte sich Jacqueline Knauf mit 5,40 Metern auf den ersten Platz. Insgesamt hatten sich 96 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Wettbewerb beteiligt. Die Regeln sind denkbar einfach: Wer den Baum am weitesten wirft, gewinnt. Lediglich das Schleudern des Baumes ist verboten. Daher warfen die meisten den Baum nach dem Speerprinzip mit der Spitze voran.
Damit alle die gleichen Chancen hatten, kam stets der gleiche, abgeschmückte Weihnachtsbaum von Andreas Warnecke zum Einsatz. „Ich habe ihn auf 1,50 Meter gekürzt“, sagt er. „So wiegt er etwa zehn Kilogramm.“ Leid tat ihm sein ehemaliger Weihnachtsbaum dabei nicht. „Er hat mir lange genug im Weg herumgestanden, und so haben wir wenigstens eine Nachnutzung.“ Jede Teilnehmerin und jede Teilnehmer durfte die Nordmanntanne dreimal durch die Luft werfen. Der weiteste Wurf zählte.
„Das hat großen Spaß gemacht, aber noch einmal muss ich das nicht machen“, sagte die 67-jährige Christa Wienke, nachdem sie den Baum dreimal geworfen hatte. „Das ist mir einfach zu anstrengend.“ Teilnehmer Paul Raabe kann das nur bestätigen: „Es war ganz schön anstrengend und wegen des Gegenwinds ein kleiner Kraftakt“, sagt der 20-Jährige. „Spaß gemacht hat es aber trotzdem.“
Für die 15 besten Werfer hatten die Christdemokraten Preise von Pattenser Sponsoren organisiert. Erster Preis war ein frischer Weihnachtsbaum für das Fest im nächsten Jahr vom Stanze Gartencenter, der zweite ein Gutschein vom Hotel und Restaurant Zeitlos. Die Preise überreichte der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban. Gegen die Kälte gab es heißen Glühwein und Bratwürstchen sowie Bier, Alster und Softgetränke.Wer wollte, konnte auch seinen ausrangierten Weihnachtsbaum auf dem Schützenplatz abgeben. „Die sammeln wir und verbrennen sie bei unserem Osterfeuer auf dem MSC-Platz“, kündigte Stefanie Behrends an.
„Ich bin überwältigt, dass die Veranstaltung so gut angenommen wird“, freute sich Initiator Andreas Warnecke, der mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern drei Wochen für die Organisation und Beschaffung der Sponsorenpreise benötigt hatte. Angesichts der großen Resonanz steht bereits fest: Im nächsten Jahr sollen in Pattensen erneut die Weihnachtsbäume fliegen.