Es ist die einzige Straße mit einer solchen Regelung in ganz Laatzen, wie die Verwaltung bestätigt. Und dies, obwohl sie mitnichten zu den schmalsten zählt. In ihrer Begründung verweist die Verwaltung vielmehr auf unterschiedliche „Einsatzstufen“. „Die Straße gehört im Winterdienst zur Einsatzstufe eins, wird also vorrangig und mit einem 7,5-Tonnen-Lkw mit einer Schneeschildbreite von circa drei Metern geräumt und gestreut“, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Andere schmale Straßen fielen unter die Reinigungsstufe zwei und würden mit einem schmaleren Fahrzeug geräumt.
Die Neuerung hänge auch damit zusammen, dass Im Langen Feld immer mehr Autos abgestellt würden. „Die Erfahrungen im letzten Winter haben gezeigt, dass der Lkw bereits in den Streueinsätzen Schwierigkeiten hatte“, sagt Stadtsprecherin Sonja Westphal.Bislang galt Im Langen Feld auf der östlichen Seite nur ein auf die Schulzeit – montags bis freitags von 7.30 bis 13.30 Uhr – begrenztes Halteverbot. Damit wollte die Stadt morgens und mittags für mehr Übersicht sorgen, um gefährliche Verkehrssituationen zwischen Schülern der Grundschule und Autofahrern in der Straße zu vermeiden. Viele davon sind Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule bringen und abholen.
Nun jedoch fallen dort einige Stellplätze auch während der übrigen Tageszeiten und an Wochenenden weg. Denn die drei neu aufgestellten, mobilen Parkverbotsschilder zwischen dem Haupteingang der Grundschule und dem Friedhof Ahornstraße sind ohne Tages- und Uhrzeiteinschränkung. Ein Zusatzschild zeigt außerdem an, dass auch das Parken und das Halten auf dem Seitenstreifen untersagt sind. Die Regelung werde voraussichtlich bis zum 1. April 2025 gelten, kündigt die Stadt an. Danach würden die Schilder entfernt, sodass dann wieder die bisherige Regelung greife.
Wie sich die Neuerung im Alltag durchsetzt, muss sich erst noch zeigen. Schon bislang halten sich nicht alle an die Vorschriften: „Ich hole nur kurz meine Tochter ab“, sagt etwa eine junge Golf-Fahrerin, die mittags mit ihrem Auto trotz Beschilderung vor der Schule steht. „Ich bin gegen das dauerhafte Parkverbot hier“, moniert ein Anlieger von der anderen Straßenseite. Seit rund 50 Jahren wohne er Im Langen Feld und beobachte täglich das Kommen und Gehen an der Grundschule. „Ich habe schon mehrfach bei der Polizei angerufen und mich über das Halte- und Parkverhalten der Eltern dort beschwert. Man sagte mir dazu, da es um ruhenden Verkehr gehe, sei der Ordnungsdienst der Stadt Laatzen dafür zuständig.“ Es geschehe jedoch nichts.Nun aber würden nicht nur den Anliegern hier Parkplätze fehlen. Ohne eine ständige Überprüfung mache die neue Regelung aus seiner Sicht keinen rechten Sinn.
Aber lohnt sich ein Winterparkverbot überhaupt in Zeiten der Klimakrise, in denen es in manchen Jahren kaum noch schneit? „Die Anzahl der Räum- und Streueinsätze ist hier unerheblich“, stellt Stadtsprecherin Westphal fest. „Im Falle eines Wintereinbruchs müssen die Straßen – insbesondere der Einsatzstufe eins – im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht geräumt und gestreut werden. Dies erfordert das Durchkommen der Räumfahrzeuge.“