Rund 170 Frauen sind am Mittwochabend, 30. Oktober, der Einladung gefolgt. Die beiden Kekz-Veranstalterinnen haben den Namen ihrer Veranstaltung bewusst gewählt. Die Mädels-Party soll, anders als das Vorbild „Mama geht tanzen“ in Hannover, nicht nur Mütter ansprechen. Dennoch: Die meisten Partygäste haben tatsächlich eigene Kinder. „Von den Frauen, die wir hier kennen, sind etwa 80 Prozent Mütter aus unseren Kursen, überwiegend etwas über 30 Jahre alt“, sagt Roßa. Sie selbst ist Mutter von drei Kindern, Förster hat zwei Kinder.
Die gute Resonanz zeigt: Die Veranstalterinnen liegen mit ihrem Konzept richtig. „Für mich ist es heute seit fast zehn Jahren das erste Mal, dass ich wieder tanzen gehe“, sagt Isabell Carra. Die Schulenburgerin – nicht aus dem Pattenser Ortsteil, sondern aus Langenhagen – ist Mutter von vier Kindern und Patentante von einem der Förster-Kinder. Um die eigene, etwas mehr als ein Jahr alte Tochter und die drei-, sieben- und neunjährigen Söhne kümmere sich an diesem Abend zu Hause der Ehemann. „Das wird, wenn die Kleine schläft, wohl ein Männerabend daheim“, sagt sie lachend. „Es ist toll, einfach mal Frau sein zu können, zu tanzen und Spaß zu haben und nicht nur Mutter zu sein.“ Sie hat gleich noch sechs Freundinnen mit nach Pattensen gebracht.
„Mein Mann hat mir gerade mitgeteilt, unser Kind zu Hause ist noch fitter als er“, erzählt Sandra Schaefer schon zu etwas späterer Stunde. Sie findet es „super genial“, einfach den Abend zu genießen und zu tanzen – ohne Zeitdruck und ohne Männer.Auch eines wird immer wieder deutlich: Die Frauen fühlen sich in dieser Partylocation viel sicherer. „Dass ich hier wohnungsnah im Ort feiern kann, gibt mir ein ganz anderes Sicherheitsgefühl, als wenn ich dafür nach Hannover und zurück fahre“, sagt etwa Sarah Mielewczyk aus Pattensen-Mitte. Wenn sie nachts in der Großstadt unterwegs sei, habe sie kein gutes Gefühl. Veranstalterin Förster weist auf eine andere Thematik hin: „Zum guten Sicherheitsgefühl gehört auch, dass wir heute unsere Getränke einfach so auf den Tischen stehen lassen können – und nicht nach der Rückkehr von der Tanzfläche befürchten müssen, dass jemand dort etwas hineingekippt hat.“Doch ganz sind die Männer an dem Abend nicht aus dem Ratskeller verbannt worden: Von seinem Mischpult aus bringt DJ Nick Elsner die Frauen in Tanz- und Mitmachstimmung.
So füllt sich die Tanzfläche, besonders bei Songs wie „Macarena“ von Los Del Rio und Achim Reichels „Aloha Heja He“, das gemeinsame Trockenrudern im Sitzen inklusive.
Derweil lädt Eventfotograf Jens Henkel aus Hüpede am anderen Ende der Tanzfläche die Feiernden zu Fotosessions in fantasievollen Kostümen ein. Auch Henkel, der nach Mitternacht 53 Jahre alt wird, ist von der Veranstaltung begeistert. „Wer kann von sich schon behaupten, seinen Geburtstag mit 170 Frauen zu feiern“, sagt er laut lachend. „Der Fotograf war eine coole Idee von unserem DJ. Toll, dass beide so gern mitmachen heute“, findet Roßa. Auch Ratskeller-Betriebsleiter Benjamin Heinze zeigt sich sehr zufrieden: „Ein tolles Konzept. Ich bin positiv überrascht, wie schnell das hier losging und die Frauen Gas gegeben haben.“
Pattensens erfolgreich gestartete Mädels-Party wird fortgesetzt: Für den Weltfrauentag, am Sonnabend, 8. März 2025, laden Förster und Roßa erneut ab 19 Uhr alle Frauen in Pattensen und Umgebung zu einer solchen Sause ein.
„Ob wir den Abstand zwischen den Partyabenden irgendwann verkürzen, hängt von den Rückmeldungen ab, die wir auf die heutige Premiere erwarten“, sagt Förster. Der Ratskeller bietet immerhin Platz für bis zu 250 Partygängerinnen. Und einige Besucherinnen haben sich den neuen Termin gleich fest notiert.