Und die könnte knapp sieben Kilometer südlich am anderen Ende der Stadt liegen. „Perspektivisch benötigt unser Standesamt einen neuen Standort in einem angemessenen Ambiente mit einem repräsentativen Trauzimmer“, sagt Stadtsprecherin Sonja Westphal. Die Verwaltung habe mehrere Optionen im Stadtgebiet geprüft – und ziehe den Treff Alte Schule in Gleidingen als „mögliche Lösung“ in Betracht.
Das Gebäude an der Ecke Hildesheimer Straße/Am Meyerkamp dient seit vielen Jahren als Treffpunkt für Gruppen in Gleidingen. Im Dachgeschoss ist zudem die Heimatstube mit ihren Ausstellungen untergebracht. Allerdings ist das Haus selbst sanierungsbedürftig: Seit Jahren bemüht sich der Ortsrat darum, dass die Stadt die Räume in Schuss bringt. Sollte die Verwaltung das Standesamt dorthin verlegen, dürften die Chancen auf eine baldige Sanierung wohl steigen.
Die Überlegungen stehen laut Verwaltung allerdings noch am Anfang. „Es gibt bislang weder einen konkreten Zeitplan für die Sanierung des Alten Rathauses noch für die Herrichtung der Räumlichkeiten in der Alten Schule“, sagt Westphal. „Derzeit handelt es sich lediglich um eine allererste Konzeptidee.“ Die politischen Beratungen dazu stünden noch aus, eine abschließende Entscheidung sei nicht getroffen.
Die Gleidinger Immobilie kann zwar keinen Park aufweisen wie Laatzens ehemaliges Rathaus, hat aber zumindest eine Grünfläche neben dem Gebäude – und die nahe gelegene Masch dahinter. Wie das Alte Rathaus ist sie zudem gut per Stadtbahn erreichbar.
Wann der Umzug im Falle eines positiven Beschlusses erfolgen könnte, ist bislang völlig unklar. Keine Angaben macht die Stadtverwaltung auch auf die Frage hin, ob es um eine Übergangs- oder eine Dauerlösung geht. „Wir stehen noch am Anfang“, sagt Westphal.
Vorerst wird der Betrieb des Standesamts in Alt-Laatzen wie gewohnt fortgeführt. Die Stabilität und Sicherheit des Gebäudes würden regelmäßig von einem erfahrenen Ingenieursbüro überwacht, das sich auf die Prüfung von Holzbaukonstruktionen und denkmalgeschützten Gebäuden spezialisiert habe, sagt Westphal. „Solange die Standsicherheit durch diese Prüfungen bestätigt wird, kann das Alte Rathaus weiterhin genutzt werden“, so die Stadtsprecherin. Es gebe kein konkretes Datum, zu dem der Auszug erfolgen müsse.
Unabhängig von diesen Überlegungen gibt es ohnehin noch eine Alternative für Paare – zumindest im Sommer: Gegen eine zusätzliche Gebühr bietet das Standesamt Trauungen im Park der Sinne an. Eins ist sicher: Statikprobleme dürften dort kein Problem werden.