Bei den Olympischen Spielen hatten die deutschen Frauen mit ihrer Goldmedaille beim 3×3-Basketball für große Begeisterung gesorgt. Auch Jugendliche in Pattensen hatten das mit Freude verfolgt und hegten daraufhin den Wunsch, so einen Platz zum Spiel von drei gegen drei Personen auf nur einen Korb auch auf der Sportanlage zu errichten. Initiator Christian Klindworth hatte sich dazu mit dem ehemaligen Jugendbürgermeister Mirco Kosian ausgetauscht. „Er sagt, dass an der Schule die Basketballkörbe am häufigsten genutzt werden.“ Für den Basketballplatz fällt allerdings die bislang geplante Skateranlage weg.
■ Das ist noch geplantEin Biker-Pumptrack zum Fahren beispielsweise mit BMX-Rädern sowie ein Calisthenics-Park sollen errichtet werden. Vier Pfosten für Slacklines – eine Art Seiltanz – unterschiedlicher Längen werden verbaut. Auf der Multisportarena sollen die Sportlerinnen und Sportler unter anderem Inlinehockey, Fußball, Volleyball oder Badminton spielen können. Auf einer etwa 100 Quadratmeter großen Asphaltfläche mit überdachtem Unterstand ist eine Fahrrad-Servicestation geplant. Als Treffpunkt dienen Holzpavillons mit Sitzgelegenheiten.
■ Harzwasserwerke und ihre MuffenDass eine Wasserleitung der Harzwasserwerke direkt unterhalb der geplanten Sportanlage verläuft, ist nicht neu. Das Unternehmen fordert, dass dieser Bereich sowie ein Schutzstreifen von je zehn Metern zu beiden Seiten nicht überbaut werden darf. Nun kommen die Harzwasserwerke mit einer weiteren Forderung: Die Stadt soll vorab sechs Muffen zwischen den einzelnen Rohren dieser Wasserleitung erneuern. Angeblich soll ein alter Vertrag zwischen Stadt und Unternehmen bestehen. Ob das tatsächlich so ist, konnte die Verwaltung kurzfristig nicht beantworten. Kostenpunkt könnten dafür maximal 120.000 Euro sein.
■ Wegfall von ParkplätzenAktuell sind es noch 70, nach Realisierung des aktuellen Plans aber nur noch 30 Parkplätze, sagt Ali Kara, Fachbereichsleiter Soziale Dienste. Thomas Budzinski, Vorsitzender des Motoballclubs MSC Pattensen, ist nicht begeistert. „Wenn wir und der TSV Pattensen ein Heimspiel haben und es noch ein heißer Sommertag ist, an dem viele das Freibad besuchen, ist es in dem Bereich sehr voll.“ Teils führe das dazu, dass Autos in Richtung Feld abgestellt werden und die Landwirte mit Treckern bei der Arbeit behindern. „Ich erhoffe mir, dass die Stadt an der Straße bis zum Feld ein Halteverbotsschild aufstellt“, sagt Budzinski. Er sagt aber auch: „Wir wollen das Jugendprojekt nicht blockieren, weil wir es gut und wichtig finden.“
■ Keine Wendemöglichkeit mehrDer Abfallentsorger Aha habe im Planverfahren bereits geäußert, dass die Müllfahrzeuge den Parkplatz zum Wenden benötigen. Die Abfallsammelfahrzeuge haben einen Wenderadius von mindestens neun Metern. „Neben einem Wendekreis oder einer Wendeschleife mit diesem Radius können Wendeanlagen auch so bemessen sein, dass zum Wenden nicht mehr als ein- bis zweimaliges Zurücksetzen erforderlich ist“, sagt Aha-Sprecherin Helene Herich. Aha habe der Stadt mitgeteilt, dass andernfalls eine Abfuhr von der Wertstoffinsel sowie vom MSC-Sportplatz nicht garantiert werden kann.
■ Was wird aus dem Funkmast?Nahezu mittig auf der Fläche befindet sich ein Sendemast. Laut Pattensens Erstem Stadtrat Axel Müller ist dieser Funkmast im Besitz der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen. Diese fordert „zum Schutz der sich zukünftig dort vermehrt aufhaltenden Personen einen erweiterten Blitzschutz“, sagt Müller. Laut Klindworth sei dieser problemlos mit dem Blitzschutz der Flutlichtanlage kombinierbar. „Der Mast wird zusätzlich umzäunt und die Zuwegung dahin von der Straße aus sichergestellt“, sagt Kara.
■ Pappeln stehen im Weg18 etwa 50 bis 60 Jahre alte Pappeln sollen zwischen Parkplatz und TSV Pattensen aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Für die Pattenser Naturschutzbeauftragte Sibylle Maurer-Wohlatz ist das „nachvollziehbar. Pappeln, die ein Alter von maximal 100 Jahren erreichen, sind tatsächlich mit zunehmendem Alter umsturzgefährdet.“ Für sie sind Ersatzpflanzungen unabdingbar – und dafür schlägt sie Hainbuchen vor.
■ Wann wird tatsächlich gebaut?Das ist noch unklar. Womöglich könnte es im Frühjahr 2025 losgehen und dann tatsächlich alles in einem Bauabschnitt umgesetzt werden. Klindworth und der Förderverein haben nach eigenen Angaben inzwischen etwa 400.000 Euro an Spendengeldern eingesammelt. Darüber hinaus hofft die Verwaltung auf Fördergelder.