Seit Ende August und bis Ende November ist der neue Blitzer nahezu täglich in Betrieb. Und nicht nur er. Die Stadt setzt zu Vergleichszwecken noch weitere Messanlagen ein. „An den Orten, an denen der Anhänger aufgestellt wird, finden sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang Messungen mit anderen Geräten statt“, erklärt die Stadtsprecherin, darunter mit dem vorhandenen Blitzer, der in einem Kastenwagen installiert ist.
Das Ziel: Ermitteln, wie sich die Verkehrsteilnehmenden vor den Messungen mit der neuen Blitzanlage verhalten haben. „Zudem können wir auf diese Weise überprüfen, ob und wie lange sich das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden ändert, wenn der Anhänger nicht mehr dort steht.“ Daher testet die Stadt zurzeit verschiedene Aufstellintervalle an unterschiedlichen Orten.
Die Stadtverwaltung hat den Anhänger von der Vetro Verkehrstechnik GmbH in Wismar ausgeliehen und zahlt dafür rund 30.000 Euro. Nach Ende der Testphase will die Stadt entscheiden, ob sie ein derartiges Gerät kauft. Anschaffungskosten: rund 190.000 Euro. Der Vorteil der Anlage sei, dass sie ohne Personaleinsatz Tempomessungen durchführen kann und das bis zu zehn Tage lang. Die Stadtbeschäftigten hätten so Zeit für andere Aufgaben.
Vielen Menschen in Laatzen ist das schwarze, vielkantige und entfernt an eine Fahrzeugsilhouette erinnernde Gerät schon aufgefallen. Die Reaktionen In den sozialen Netzwerken sind mehrheitlich positiv. „Find‘ ich gut, und er ist auch schon fleißig am Blitzen“, schreibt ein Nutzer auf Facebook. Andere wollen am Dienstag gezählt haben, dass innerhalb von vier Minuten drei Fahrzeuge mit dem Rotblitz erwischt worden sind. Auch Vorschläge für andere Einsatzorte gibt es bereits: „Der müsste mal eine Woche in die Ahornstraße“, schlägt ein Nutzer bei Facebook vor. Andere wünschen sich unter anderem Aufstellorte an der Pestalozzistraße, der Otto-Hahn-Straße und am Wehrbusch – dort „insbesondere abends“.
Die Stadt testet den Blitzer auf Wunsch des Rates. Die Stadtpolitik wollte ursprünglich, dass die Verwaltung die Installation von stationären Blitzsäulen an einigen Standorten in Laatzen prüft. „Solche Anlagen sind aber relativ teuer, und es muss ein größerer Herstellungsaufwand betrieben werden“, sagt Hanenkamp-Ley. So müssten jeweils Betonsockel gegossen und Stromleitungen verlegt werden. Nach Angaben der Verwaltung schlagen derlei Systeme inklusive Messgerät mit rund 80.000 Euro pro Standort zu Buche. Fest installierte Anlagen hätten zudem den wesentlichen Nachteil, dass Ortskundige ihre Fahrweise in dem Abschnitt anpassen und davor sowie danach wieder ungehindert ordnungswidrig handeln könnten, so Hanenkamp-Ley. „Vonseiten der Verwaltung wurde daher eine semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage vorgeschlagen, da diese einen ähnlichen Zweck erfüllt, aber deutlich flexibler eingesetzt werden kann.“