Die gute Nachricht für die Stadt Pattensen: Ein Problem ist inzwischen gelöst. Auf Nachfrage dieser Redaktion teilt die zuständige Region Hannover mit, dass „die am Verfahren beteiligte Brandschutzprüferin das Brandschutzkonzept abgenommen hat“. Allerdings bleibt noch ein weiterer Aspekt offen: Gefahrstoffe.
„Seit Anfang August liegen die prüffähigen Unterlagen zum Thema Gefahrstoffe vor“, sagt Regionssprecher Philipp Westphal. „Wenn die Immissionsschutzbehörde diese positiv bewertet, kann die Bauaufsicht voraussichtliche eine Baugenehmigung erteilen.“ Doch auch er könne nicht konkret sagen, wann dies der Fall sein wird. Aber sind es wohl eher Tage? Wochen? Oder gar Monate? „Ich gehe davon aus, dass es eine Frage von Wochen ist“, sagt der Sprecher, ohne sich aber näher festlegen zu wollen.
Pattensens Kämmerin Heike Hessenkamp betont: „Da können wir nichts machen.“ Außer eben abzuwarten. Immer wieder hätte die Baugenehmigungsbehörde Rückfragen zum Brandschutzkonzept gehabt. „Es ging immer wieder um kleine Details“, sagt Hessenkamp. Immerhin ist der Punkt Brandschutz inzwischen abgehakt. Bleibt noch das Warten auf das Okay der Immissionsschutzbehörde.
Die Kämmerin könne sich nicht auf ein konkretes Datum für den Baubeginn festlegen. „Einen verlässlichen Bauzeitenplan können wir erst aufstellen, wenn die Baugenehmigung vorliegt“, sagt sie. „Dann können wir auch erst etwas dazu sagen, wann die Arbeiten losgehen und ab wann das Bad zur Durchführung der Arbeiten geschlossen werden muss.“
Hessenkamp sagt, dass die Ausschreibung erst nach Erteilung der Baugenehmigung möglich ist. „Öffentliche Ausschreibungen dauern aufgrund der einzuhaltenden Ausschreibungsfristen mehrere Wochen. Dazu kommt dann, dass die erfolgreichen Bieter das Material bestellen und die Arbeiten in ihren jeweiligen Arbeitsplan einplanen müssen.“ Deshalb kalkuliert sie: „Mit einem tatsächlichen Beginn der Arbeiten ist circa acht bis zwölf Wochen nach Eingang der Baugenehmigung zu rechnen.“
Diese ungewisse Zukunft ist für Bad-Geschäftsführer Fred Oeltermann „eine sehr unbefriedigende Situation. Es wäre schön, wenn wir konkrete Daten hätten.“ Er bedauert, Nutzergruppen teils im Unklaren lassen zu müssen. „Es wäre schön, wenn wir mit denen offen kommunizieren könnten. Aber wir können derzeit nicht einmal ein Quartal nach vorne blicken.“ Besonders problematisch ist aus seiner Sicht, dass sich einige Nutzergruppen auf den ursprünglich angepeilten Baubeginn ab Oktober verlassen und sich deshalb frühzeitig Wasserzeiten in anderen Bädern gesichert hatten.
Somit gehen dem Bad Einnahmen verloren. Wie hoch diese konkret sein werden, könne Oeltermann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beziffern. Er spricht von einer „schwierigen Übergangsphase“ und kündigt an, bei der Verwaltung und der Politik einen Antrag auf einen finanziellen Ausgleich stellen zu wollen.
Zweiter schwieriger Punkt: Ein nun deutlich späterer Baubeginn – womöglich sogar erst rund um den Jahreswechsel – bedeutet mit großer Wahrscheinlichkeit auch, dass die Arbeiten sich weiter nach hinten verlängern. Sollten zwischendurch bei dem mehr als 50 Jahre alten Gebäude noch bauliche Überraschungen auftauchen, sind weitere Verzögerungen nicht ausgeschlossen. Nach dem letzten Stand rechnete die Stadtverwaltung mit einer Bauzeit von 15 Monaten. Bei zusätzlichen Problemen könnte irgendwann sogar die Freibadsaison des Jahres 2026 gefährdet werden.
Es bleibt zudem ungewiss, ob die Stadt Pattensen die ursprünglich bewilligte Fördersumme von maximal 3.999.150 Euro am Ende tatsächlich abrufen kann. Ursprünglich war ein Abschluss der Sanierung bis Ende 2024 vorgesehen. Eine Verlängerung des Förderzeitraums ist möglich. „Bezüglich des Förderendes stehen wir im Austausch mit dem Fördermittelgeber“, sagt Hessenkamp. „Dem Fördermittelgeber ist in einem Verlängerungsantrag, der ein halbes Jahr vor Ablauf des Bewilligungszeitraums zu stellen ist, zu begründen, warum es zu einer Verzögerung gekommen ist.“ Ob die Förderung des Bundes für das Pattenser Bad auch im Jahr 2026 noch Gültigkeit besitzt, ist vollkommen offen.