Seitdem treffen sich die Jugendlichen in einem Raum im Obergeschoss des Gemeindehauses. Dort würden sie am liebsten auch bleiben. „Wir würden gern das gesamte Obergeschoss zum Jugendzentrum machen“, sagt der 23-jährige Luca Orsini, der im Ortsvorstand der St.-Petri-Gemeinde und auch im neuen Gesamtkirchenvorstand der fünf ehemals selbständigen evangelischen Laatzener Gemeinden sitzt.
Unterstützung erhalten die Befürworter eines Umzugs des Jugendtreffs unter anderem vom Regionaldiakon. „Ich habe bereits dreimal die Jugendräume wieder aufgebaut, weil sie unter Wasser standen und alles zerstört wurde“, sagt Gunnar Ahlborn: „Ein viertes Mal mache ich das dort nicht mehr.“ Da der Keller jederzeit wieder überspült werden könne, ergebe es keinen Sinn, dort erneut Geld zu investieren.
Rund 20.000 Euro benötigt die Gemeinde für den Wiederaufbau. „12.000 Euro haben wir an Spenden erhalten“, sagt Pastor Jens Wening. 1400 Euro kamen bei einer Benefizlesung von Kolumnist Imre Grimm, Autor unseres Redaktions-Netzwerks Deutschland (RND), zusammen. „Es gibt in Rethen viele Kinder und Jugendliche“, so Wening. Daher sei ein Treffpunkt sinnvoll.
Zahlreiche Jugendliche nutzen T-Stube und AndersRoom regelmäßig. 2018 hatten sie die Räume selber renoviert und eingerichtet. Zweimal pro Woche öffnet die T-Stube. Seit 2019 werden die Räume zusätzlich einmal pro Woche zum AndersRoom, wo sich queere Jugendliche unter kirchlichem Dach treffen können – ein Projekt, das in Niedersachsen Vorzeigecharakter hat. Laut Pastor Wening wird das Gemeindehaus nur noch vereinzelt von anderen Gruppen wie dem Frauenkreis und Kirchenchor genutzt. Darüber, ob die ganze obere Etage nun zum hochwassersicheren Jugendzentrum wird, muss nun der Gesamtkirchenvorstand entscheiden.