Vor rund zehn Jahren sah sich Ahlborn selbst mit der Einsamkeit konfrontiert. Die beiden Kinder der alleinerziehenden Mutter kamen in das Alter, in dem sie zunehmend eigene Wege gingen und nicht mehr so viel Zeit mit ihrer Mutter verbrachten. „So kam ich dann auf die Idee für den Club“, sagt Ahlborn. Das Motto lautet: „Gemeinsam statt einsam – denn gemeinsam sind wir stark.“
Seit der Gründung im August 2014 stellt Ahlborn jeden Monat ein Programmheft mit Vorschlägen für unterschiedliche Unternehmungen zusammen. Sämtliche Programme können im Internet auf der Seite single-freizeitclub-hannover.de eingesehen werden. „Das zeigt unsere Entwicklung. Das erste Programm war im Vergleich zu heute noch winzig“, sagt Ahlborn. Sie organisiert unterschiedliche Unternehmungen, die von Wanderungen und Fahrradtouren bis zu Städtereisen und dem Besuch kultureller Einrichtungen reichen. „Zusätzlich haben wir auch Spieleabende und regelmäßige Tanzveranstaltungen im Programm“, sagt Ahlborn.
Allein für den September hat sie mehr als 20 Vorschläge parat. Einige Veranstaltungen sind auch schon Tradition. „Jedes Jahr treffen wir uns zum Beispiel zur Grünkohlwanderung von Hannover bis zum Restaurant ‚Storchennest‘ in Hemmingen“, sagt Ahlborn. Der Club nimmt Mitglieder ab 50 Jahren aus der gesamten Region Hannover auf. „Das ist das Alter, in dem Einsamkeit zunimmt. Die Altersspanne der Mitglieder liegt zwischen 50 und 90 Jahren“, sagt Ahlborn. Manche Mitglieder seien beim Eintritt in den Club von der Einsamkeit bereits ganz schön niedergedrückt gewesen. „Das ging schon fast in Richtung einer Depression. Doch wir haben sie mit unserem Gemeinschaftsgefühl alle auffangen können“, sagt Ahlborn. Die 58-Jährige steht allen Mitgliedern in Zeiten emotionaler Not auch immer als Gesprächspartnerin zur Verfügung. Einige nächtliche Gespräche seien so bereits geführt worden. „Ich stecke viel Zeit und Energie in den Club. Doch es macht mir auch Spaß“, sagt sie.
Ahlborn hat auch selbst schon von der Unterstützung profitiert. Vor zwei Jahren ist ihre Mutter gestorben, zu der sie ein sehr enges Verhältnis hatte. „Die Clubmitglieder haben mich dann aus einem tiefen Loch geholt. Ohne diese Gemeinschaft hätte ich das nicht so gut verarbeiten können“, sagt Ahlborn. Obwohl es in dem Club vornehmlich um gemeinsame Unternehmungen geht, haben sich über die Zeit auch schon Paare dort gefunden. „Ein Paar hat dann sogar geheiratet“, sagt Ahlborn.
Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Details stehen auf der Internetseite. Der Mitgliedsbeitrag beträgt monatlich 18 Euro. Dazu kommen Kosten für den Besuch möglicher kultureller Veranstaltungen oder Städtetouren. „Zusätzlich zu den kostenfreien Unternehmungen versuche ich immer möglichst kostengünstige Angebote herauszusuchen“, sagt Ahlborn. Jedes Mitglied kann dann auswählen. Auch sie selbst nimmt nicht an jeder Veranstaltung teil.