Er verstehe das nicht, sagt ein genervter Autofahrer, der regelmäßig auf der Strecke unterwegs ist und ebenso regelmäßig grundlos dort anhalten muss. Der Verkehrsfluss werde sinnlos unterbrochen, so der Mann, der nicht namentlich genannt werden möchte. Er frage sich, ob die Bedarfsampel falsch programmiert sei und wann die Schaltung verbessert werde. Wie eine Vor-Ort-Messung bestätigt, sind es mal 32 Sekunden, mal 37. Spätestens nach rund 40 Sekunden aber springt die Dunkelampel erst auf Gelb, dann auf Rot, bei den Fahrzeugen leuchten die Bremslichter auf und für etwa eine halbe Minute staut sich der Verkehr auf der Straße.
Tatsächlich seien am Hochbahnsteig keine reinen Bedarfsampeln für Fußgänger vorhanden, stellt Stadtsprecherin Sonja Westphal auf Nachfrage klar. „Alle Fußgängerquerungen zum Bahnsteig sind in Knotenpunktampeln integriert.“ Am nördlichen Zugang sei dies der Knoten von Hildesheimer Straße, Koldinger Straße sowie der im Umbau befindlichen Wendeschleife mit dem geplanten Durchstich zur Petermax-Müller-Straße. Auf der Südseite des Bahnsteigs gehörten die Hildesheimer Straße, Pattenser Straße sowie der Abzweig Alte Ziegelei zum Knotenpunkt. Die Ampelphasen würden somit auch durch den Verkehr aus den Nebenstraßen angefordert, so die Sprecherin, die aber einräumt: „Zurzeit schaltet die Ampelanlage noch in Festzeit, daher auch die beobachtete Regelmäßigkeit. Im Endzustand beeinflusst der Verkehr die Ampelphasen mit.“
Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten am neuen Knotenpunkt in Rethen mit dem Hochbahnsteig Pattenser Straße, der dann umgebauten Wendeschleife sowie dem Durchstich zur Petermax-Müller-Straße noch im Herbst. Das bestätigte sowohl die Stadt Laatzen als auch die mit dem Umbau betraute Infrastrukturgesellschaft (Infra). „Wir wollen zum Jahresende fertig werden und dann endgültig räumen“, sagte Infra-Prokurist Vey jüngst im Zuge der offiziellen Feier am Hochbahnsteig Gleidingen mit Verlängerung der Linie 2 dorthin.
Die von Bürgern sowie Politik geforderte und nachträglich in die Umbauplanung integrierte Verbindung von der Petermax-Müller-Straße zur Hildesheimer Straße ermöglicht künftig wieder das Linksabbiegen sowohl aus dem Industrie- und Wohngebiet heraus auf die Hildesheimer Straße als auch von dort ins Gebiet und zum Netto-Markt. Seit dem Bau des Hochbahnsteigs war dies über den bis dahin üblichen Weg der Pattenser Straße nicht mehr möglich.
Der Bereich der ehemaligen Stadtbahnwendeschleife für die Linie 2 in Rethen wird aktuell zur reinen Buswendeschleife und einem Park-and-ride-Parkplatz umgebaut, um den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern. Entstehen sollen dort 37 Autostellplätze für Pendler, darunter auch zwei behindertengerechte.
Ladestationen für Elektrofahrzeuge werden laut Infra ebenso installiert wie zehn Abstellbügel für Fahrräder. Zeitnah sollen nun die provisorischen gelben Fahrbahnmarkierungen auf der Hildesheimer Straße verschwinden. Die endgültige Markierung wird nach Angaben der Stadt noch im August aufgebracht. Kurzzeitig sei dann noch einmal eine Teilsperrung erforderlich. Ein genauer Termin sei noch nicht bekannt, werde aber noch rechtzeitig bekannt gegeben.