Auch damals hatte die Verwaltung bereits angemerkt, dass die Verhandlungen über den Kauf der Grundstücke in dem Bereich am Neubaugebiet Pattensen-Mitte-Nord aus unterschiedlichen Gründen möglicherweise nicht so einfach werden. Tatsächlich sollen die ersten Gespräche jetzt erst aufgenommen werden.
„Das liegt aber auch daran, dass der Haushalt in diesem Jahr so spät genehmigt wurde“, sagt Müller. Die Kommunalaufsicht hatte einige Nachbesserungen gefordert, sodass der Haushalt schließlich erst Ende Juni genehmigt wurde. Müller lässt aktuell offen, wann der Bau des Radwegs beginnen kann. „Voraussetzung ist, dass wir die nötigen Flurstücke zu akzeptablen Bedingen und Preisen erwerben können“, sagt er.
Ortsbürgermeister Martin Jausch (CDU) sieht den Verhandlungen gelassen entgegen. „Ich vertraue auf das Verhandlungsgeschick der Stadtverwaltung“, sagt er. Die CDU Pattensen hatte das Projekt damals im Ortsrat angestoßen. Argumentiert hatte die Fraktion damit, dass Radfahrende in Richtung Hiddestorf dort entweder auf die Fahrbahn ausweichen oder einen größeren Umweg machen müssen. Gerade für Kinder sei die Stelle eine „erhebliche Gefahrenquelle“. Von Süden kommend endet der Fußweg dort auf der östlichen Seite der Hiddestorfer Straße an der Einmündung zur Pariser Allee. Auf der westlichen Seite endet der Weg an der Einmündung zur Straße Dammtorfeld.
Die weiteren Ortsratsfraktionen stimmten dem Antrag zu. Die Pattenser Bündnisgrünen hatten den fehlenden Radweg in dem Bereich schon 2016 einmal als „gefährliche Stelle“ markiert. „Ein Radweg dort wäre wirklich sinnvoll. Allerdings wollen wir das auch nicht auf Teufel komm’ raus“, sagt Jausch. Er bezieht sich darauf, dass die Preise für die Grundstückskäufe in einer akzeptablen Spanne liegen müssen. „Wir haben hier auch eine Verantwortung gegenüber der gesamten Stadt“, sagt er.
Die 2022 geschätzten Kosten für den Bau des Radwegs liegen bei rund 190.000 Euro und weiteren 50.000 Euro für notwendige Gutachten. Die Stadt will Fördergeld über die Nationale Klimaschutzrichtlinie beantragen. „Das machen wir aber erst, wenn die Flurstücke im Besitz der Stadt sind. Vorher ergibt das keinen Sinn“, sagt Müller. Auch die detaillierten Planungen sollen dann erst beginnen.
Die grobe Planung sieht vor, einen kombinierten Geh- und Radweg auf Asphalt zu bauen. Dieser soll 2,5 Meter breit sein und an den Seiten jeweils noch 0,5 Meter breite Streifen bekommen, über die auch die Entwässerung des Wegs in die angrenzenden Mulden und den Straßengraben laufen soll. Die Anlage einer Überquerung der Hiddestorfer Straße ist nicht geplant. Die Straße sei gut einsehbar, heißt es. Eine Überquerung für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende wird empfohlen, wenn bei Tempo 50 rund 1000 Fahrzeuge pro Stunde auf der Straße unterwegs sind. Diese Zahl soll hier bei Weitem nicht erreicht werden.