Doch nun ist einer der beiden blauen Pfaue gestorben – wohl nachdem er von Kindern gejagt und geschlagen wurde, wie der Halter und Jagdpächter Siegfried-Karl Guder berichtet.
Am Montagmorgen habe er bemerkt, dass der von Gästen „Kasimir“ genannte Pfau rechts am Bein verletzt war, berichtet Guder. „Ich hatte gehofft, dass es nur eine leichte Stauchung ist, aber es gab wohl doch innere Verletzungen.“
Am Dienstag fand er ihn tot bei der Voliere. Offenbar sei er von Kindern geschlagen und verletzt worden, sagt Guder – so wie es schon des Öfteren vorgekommen ist. Das Tier war etwa sechs Jahre. Dabei könnten die wachsamen Tiere, die mit ihren lauten, durchdringenden Schreien andere frühzeitig vor Gefahren warnen, mehr als dreimal so alt werden.
Dass längst nicht alle Menschen – vor allem nicht Kinder – den gebührenden Abstand halten, hat auch die Wirtin des Wiesendachhauses schon öfter beobachtet. Nicht selten stünden Erwachsene tatenlos daneben, wenn Kinder die Pfauen umherscheuchen und sogar schlagen. Sie habe schon einige Male eingreifen müssen, berichtet Bostelmann. Kurz vor den Sommerferien kommen zahlreiche Kindergartengruppen und Schulklassen zum Wiesendachhaus, am Wochenende zudem viele Familien. Die meisten verhielten sich angemessen, einige aber nicht. Die Situation, die sich mutmaßlich am Sonntag abspielte und zu den tödlichen Verletzungen geführt haben könnte, habe sie nicht bemerkt, so die Wirtin: „Sonst hätte ich Rabatz gemacht.“
Von seinen vier Pfauen sind nun nur noch ein blauer und zwei weiße übrig, sagt Guder, der auch Hühner hält, die im Bereich des Wiesendachhauses frei herumlaufen. Anzeige bei der Polizei habe er wegen des toten Pfaus nicht erstattet: „Was soll das bringen, gegen unbekannt?“ Er wünsche sich nur eines. „Die Leute sollen die Tiere in Ruhe lassen.“