Nun aber haben sie aber eine neue Möglichkeit, sich mit Vorschlägen einzubringen und mitzuteilen, woran es aus ihrer Sicht in der Stadt mangelt. Die Region Hannover bietet für alle 14- und 15-Jährigen aus Pattensen und der Nachbarkommune Hemmingen seit Anfang Juni eine Onlineumfrage an. Diese endet am 21. Juni. Alle Jugendlichen im entsprechenden Alter sollten bereits eine personalisierte Postkarte von der Region erhalten haben. Auf dieser befindet sich unter anderem ein QR-Code, der direkt zur Befragung führt. Laut Region ist dafür kein Login erforderlich, sämtliche Angaben sind anonym, und die Beantwortung der Fragen soll lediglich etwa zehn Minuten in Anspruch nehmen.
Die Region möchte von den jungen Menschen erfahren, was sie für Interessen haben, wie sie ihre Freizeit gestalten und was sie gerne in ihrer Stadt unternehmen würden. „Du kannst mitgestalten“, schreibt die Region zur Jugendumfrage. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.jub-rh.de. Die Jugendlichen können sich mit ihren Fragen auch per E-Mail an QE-jugendarbeit@region-hannover.de wenden.Nachdem die Region die Ergebnisse ausgewertet hat, sollen sie den Stadtverwaltungen beider Kommunen zur Verfügung gestellt werden. „Wir werden gucken, was daraus hervorgeht“, sagt Ali Kara, Fachbereichsleiter Soziale Dienste in Pattensen. Die Ergebnisse sollen dann in ein umfangreiches Jugendkonzept der Stadt einfließen.
Kara erhofft sich neue Erkenntnisse für die Ausrichtung der städtischen Arbeit für Kinder und Jugendliche. „Es bringt gar nichts, wenn wir etwas anbieten, was die dann gar nicht wollen“, sagt der Fachbereichsleiter. Um in Zukunft auf die Belange junger Menschen eingehen zu können, wurde Karas Fachbereich in diesem Frühjahr umstrukturiert: Aus den bisher eigenständigen Sachgebieten Jugendpflege und Allgemeiner Sozialer Dienst ist nun der Sozial- und Jugenddienst hervorgegangen. Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) erhofft sich, künftig „gezielter in diesen Bereichen tätig zu werden“.
Kara sagt selbstkritisch: „Wir machen bisher viele Dinge so, wie wir sie auch schon vor zehn oder sogar 20 Jahren gemacht haben.“ Aber das Leben habe sich deutlich geändert, „wir müssen überprüfen, was überhaupt zeitgemäß ist.“ Dazu soll die neue Mitarbeiterin Belinda Djamen beitragen. Die 34-Jährige ist zweifache Mutter und hat zuvor bei den Verwaltungen in Hildesheim und Dortmund gearbeitet. „Es liegt viel Arbeit vor uns“, sagt sie. „Aber ich liebe die Herausforderung.“ Sie werde nun viele Gespräch mit jungen Menschen führen.