Es ist nicht neu, dass sich Pattenserinnen und Pattenser für die sogenannte Domänenkreuzung eine Ampelregelung wünschen. Ganz besonders laut äußerten viele Eltern von Schulkindern zuletzt den Wunsch. Denn nach den Herbstferien soll die neue Grundschule in unmittelbarer Nähe zu dieser Kreuzung von Landesstraße 460, Kreisstraße 202 und Schulenburgs Hauptstraße öffnen. Laut Pattensens Erstem Stadtrat Axel Müller hat die Verwaltung im März dieses Jahres Anträge bei Bund und Land auf Schaffung einer Ampelanlage gestellt. „Bislang haben wir noch nichts gehört“, sagt Müller. Allerdings hegt er Zweifel, dass die Verwaltung mit dem Anliegen Erfolg haben wird. „Es ist kein Unfallschwerpunkt, auch wenn es subjektiv so wahrgenommen wird“, sagt der Erste Stadtrat.
Die Stadt Pattensen hatte bereits im vergangenen Jahr rund um die Domänenkreuzung Verkehrsmessungen vorgenommen. Das Seitenradarmessgerät zeichnete dabei die Verkehrsströme jeweils in beide Richtungen der Bundesstraße 3, bei Lauenstadt sowie an der Hauptstraße in Schulenburg auf. Der Querschnitt der Zahlen zeigt auf, dass am Tag je Richtung nach Schulenburgs rund 11.000 Fahrzeuge unterwegs sind. Am Messpunkt Lauenstadt fuhren je Richtung etwa 21.000 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden. Zur und von der B3 waren es gut 19.000 je Richtung.
„Wir wünschen uns eine Ampellösung. Das ist die einzig sichere Variante“, sagt Alexandra Stolle aus Jeinsen, Mutter von Grundschulkindern. Seit der Schließung der Leinetalschule in ihrem Ort sind die Kinder an den Schultagen auf dem Weg nach Schulenburg. Müller ist überzeugt: „Es wird der kleinste Anteil an Schülern sein, der zu Fuß oder mit dem Fahrrad von Jeinsen nach Schulenburg unterwegs ist.
Doch das Argument will Stolle nicht gelten lassen: „Wir würden die Kinder gerne mit dem Fahrrad zur Schule fahren lassen, aber können es einfach nicht“, sagt die Mutter. Es sei ihr viel zu gefährlich, die Kinder die L460 eigenständig überqueren zu lassen. „Dabei würden wir sie sehr gerne zur Selbstständigkeit erziehen. Aber selbst ich als Erwachsene würde mich mit einer Ampel deutlich sicherer fühlen“, sagt Stolle.
Es müsse aus ihrer Sicht keine komplette und große Ampelanlage sein. „Eine Bedarfsampel reicht doch vollkommen aus“, sagt sie. Doch Müller deutet an, dass der Wunsch nach einer Ampel bei Bund und Land wohl nicht auf große Zustimmung treffen werde. Das Argument der Behörden dürfe sein, vermutet er, dass sich in dem Bereich keine schweren Unfälle ereignet haben. Zuletzt hatte im Jahr 2022 ein Unfall mit Blechschaden für Aufsehen gesorgt.
Dabei wurde allerdings kein Mensch verletzt. Doch auch diese Argumentation ärgert Stolle: „Man hat das Gefühl, dass immer erst etwas Schlimmes passieren muss, ehe gehandelt wird.“ Wenn die Behörden eine Ampelregelung ablehnen sollten, hat Müller immerhin schon einen Kompromissvorschlag bereit. „Eventuell kann es dort eine Querungshilfe mit Mittelinsel geben“, sagt der Erste Stadtrat.