Vor Kurzem fielen mir diese Worte von Josef v. Eichendorff in die Hände, die davon sprechen von allen Sorgen los durch die Weltgeschichte zu reisen:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.Dem will er seine Wunder weisen, in Berg und Wald und Strom und Feld.Die Trägen, die zuhause liegen, erquicket nicht das Morgenrot,sie wissen nur vom Kinderkriegen, von Sorgen, Last und Not um Brot.Das Gedicht geht noch ein bisschen weiter, in demselben sorglosen Ton. Ein bisschen naiv scheint diese Sorglosigkeit. Aber eigentlich ist sie Ausdruck dessen, dass hier jemand sein Geschick Gott anvertraut:
Den lieben Gott lass ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald und Feldund Erd und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach aufs best bestellt!Und das ist gar nicht naiv, sondern von einer großen Tiefe und Weisheit. Wer unbeschwert reisen will, von einem Tag zum andern, reist am besten mit leichtem Gepäck. Und im Grunde gilt das auch für unsere Lebensreise! Das Allermeiste ist verzichtbar, wenn nur eines dabei ist: Das Vertrauen auf Gott. Wer dieses Vertrauen hat, der ist vielleicht nicht alle seine Sorgen los. Aber die Sorgen haben weniger Gewicht.
Wenn es gut geht, ist die Urlaubszeit genau das: Ein guter Ort und eine gute Zeit, die Sorgen loszulassen. Und das Schöne daran ist: das kann sowohl mit vielen als auch mit wenigen zurückgelegten Kilometern funktionieren. In diesem Sinne: Noch 13 Tage! Bleiben Sie behütet!Richard Gnügge, Pastor in der Ev.-luth. Nikolaikirchengemeinde Hiddestorf / Ohlendorf