„Der Versuch, diesen Knotenpunkt durch kurzfristige kleinere Maßnahmen zu entschärfen, ist in den letzten Jahren nicht gelungen“, sagt Klose. „Das Hauptunfallgeschehen stellte sich weiterhin so dar, dass Linksabbieger, welche aus Gestorf kommend nach Hannover oder Pattensen abbiegen wollten, mit dem Geradeausverkehr kollidierten“, sagt der Behördensprecher.
Doch wieso ist das eigentlich in dem Bereich häufiger der Fall als anderswo? Eine Verkehrsteilnehmerin, die täglich aus Springe in Richtung Pattensen pendelt, berichtet, dass die Geschwindigkeit des aus Schulenburg kommenden Gegenverkehrs für die Abbiegenden oft schwer einzuschätzen ist. Ganz genau erklären kann es sich Willmann hingegen nicht, weshalb ausgerechnet dieser Bereich für Autofahrerinnen und Autofahrer problematisch zu sein scheint. Er vermutet: Die leicht ansteigenden Straßen aus Gestorf und Schulenburg bis zur höherliegenden Kuppe der B3 könnten für die vermehrten Fehleinschätzungen gesorgt haben.
Erst aufgrund der Vollsperrung der B217 bei Holtensen und der Umleitungsstrecke über die Kreuzung von B3 und L 460 führte schließlich zu einer Entschärfung. „Um für mehr Sicherheit im Knotenpunkt zu sorgen, wurde in einem ersten Schritt geplant, die Abbiegeströme getrennt zu signalisieren“, sagt Klose. Das heißt: Die aus Gestorf kommenden Verkehrsteilnehmenden erhalten derzeit eine eigene Grünphase, um auf die B3 in Richtung Pattensen oder Elze zu fahren. Erst anschließend erhält der Verkehr aus Schulenburg grünes Licht.
Erst kürzlich hatten sich dennoch wieder zwei Verkehrsunfälle ereignet. Bei einem kollidierte ein Lastwagen mit einem Auto, ein Insasse wurde dabei verletzt. Anfang April wurden nach einem Zusammenstoß ihrer Autos zwei Frauen verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Doch für Willmann sind diese Unfälle nicht auf die neue Verkehrsregelung zurückzuführen. „Das waren zwei Rotverstöße“, sagt der Polizeibeamte.
Er kündigt an, in Absprache mit der Landesbehörde dafür sorgen zu wollen, dass das derzeitige Provisorium möglichst zu einem Dauerzustand wird. Klose hält sich mit einer Äußerung dazu zwar noch etwas bedeckt, sagt aber: „Die Erkenntnisse werden in eine in diesem Jahr beginnende Umplanung des Knotenpunktes einfließen.“ Allerdings dauert es bis zu einer Realisierung wohl noch: „Der Zeitpunkt der baulichen Umsetzung kann momentan noch nicht zuverlässig prognostiziert werden“, sagt der Behördensprecher. „Für den Zeitraum bis zum vollständigen Umbau des Knotenpunktes wird die Landesbehörde mit allen beteiligten Akteuren eine gemeinsame Lösung entwickeln. Eine Möglichkeit könnte die Weiterführung der aktuellen Verkehrssteuerung darstellen.“