Flauschiger Zuwachs Erich-Kästner-Schüler brüten Hühnereier aus und zeigen Schlupf im Internet
Laatzen. Das Erich-Kästner-Gymnasium (EKG) hat Nachwuchs bekommen – und zwar gefiederten. Er ist erst wenige Tage alt und nicht größer als eine Handvoll. Seit Kurzem gehören 16 flauschige Hühnerküken zum „Schulteam“. Sie sind im Zeitraum von 36 Stunden geschlüpft, vor den Augen zahlreicher Zuschauer. Denn die Schule hat auf Youtube einen Livestream im Internet von ihrem Schlupf gezeigt. „Das erste Küken kam am Montagabend gegen 22 Uhr aus dem Ei, das letzte Mittwochfrüh“, berichtet Lehrer Christian Pecar, der selbst Hühner hält und das Projekt „Vom Ei zum Huhn“ an der Schule ins Leben gerufen und betreut hat.Daran teilgenommen haben rund 50 Schüler des fünften und elften Jahrgangs der Profilklassen Experimentieren. Dabei war die Resonanz groß. „Es haben sich mehr Klassen angemeldet als teilnehmen konnten“, sagt Pecar. Vor rund drei Wochen haben die Schüler dann 25 Hühnereier in einen Brutautomaten gelegt. Diese stammten zu einer Hälfte von Pecars eigenen Tieren und zur anderen von einem Züchter von Sundheimer-Hühnern aus Peine. Diese gelten als friedlich, ruhig und einfach zu halten, brüten aber keine Eier mehr aus. Bei vielen Rassen sei dies rausgezüchtet worden, da man Hühner haben wollte, die viele Eier legen, erklärt der biologiebegeisterte Mathe- und Physiklehrer. „Und brütende Hühner legen keine Eier mehr.“ Außerdem lasse sich mit dem Brutautomaten der Zeitpunkt des Schlupfs genau festlegen. „Er erfolgt nach 20 bis 21 Tagen.“Aus den 25 Eiern haben sich 16 gesunde Küken herausgekämpft. Mittlerweile sind sie in einen großen Hasenkäfig umgezogen. Statt von einer Henne werden sie dort von einer Wärmeplatte warmgehalten, unter der sie wie in einem Carport sitzen. Versorgt werden sie von den Fünftklässlern. „Die Kinder haben sich förmlich um die Hühnerdienste gerissen“, sagt Pecar. Wegen der großen Resonanz will er das Projekt nun dauerhaft als AG an der Schule anbieten. Für die Zukunft der Küken ist ebenfalls gesorgt. Sie sollen, wenn es warm genug ist, in etwa drei bis sechs Wochen in den Schulgarten ziehen und dort bis zu den Sommerferien bleiben. Danach sollen sie bei der Hühnerschar von Pecar ihr endgültiges Zuhause finden – vorausgesetzt, die Schüler geben die Tiere wieder her. Denn in der Grundschule seiner Tochter, wo Pecar ein ähnliches Projekt betreute, hat dies nicht funktioniert. „Die Kinder wollten die Hühner partout nicht mehr hergeben, also sind sie dauerhaft in der Schule geblieben“, berichtet er schmunzelnd.