Die Verdachtspunkte liegen auf zwei Äckern westlich und östlich des Holzweges, der in die Feldmarkt führt. Bei drei Stellen gingen die Experten von Kratern „mit unklarem Befund“ aus, sagte Stadtsprecher Bastian Wegener am Montag im Ortsrat. Bei dem vierten Punkt, der wie zwei der Krater auf der Fläche von Landwirt Heinrich Hennies liegt, wird ein Blindgänger vermutet. Was genau dort liegt, sei wohl erst an dem Sonntag zu sagen.
Was passiert als Nächstes bei den Fundstellen?Die Arbeitsbereiche für den Kampfmittelräumdienst werden am Freitag, 26. April, mit Bauzäunen und Sichtschutz abgesperrt, so Wegener. Ab dann sind 20 bis 30 Kräfte von THW, Kampfmittelräumdienst und eine Fachfirma vor Ort. „Wir werden die Verdachtspunkte das komplette Wochenende bewachen lassen, damit sich niemand unbefugt nähern kann“, so der Stadtsprecher. Bevor die Stellen am Sonntag geöffnet werden, arbeiten sich Experten bereits bis etwa einen Meter an die Verdachtspunkte heran. Das Ziel: aus noch sicherer Entfernung mehr darüber hinausfinden, was im Boden liegt.
Wer ist von der Räumung betroffen?Da ein Ein-Kilometer-Radius um die Fundstellen gilt: alle Menschen in Oesselse sowie jene im nordwestlichen Bereich von Ingeln. Das sind rund 1600 Haushalte. Die betroffenen Adressen hat die Stadt in einer Straßenliste online veröffentlicht. Die nahe gelegene Autobahn 7 bleibt durchgehend frei.
Wann wird das Gebiet abgeriegelt – und wann müssen die Menschen raus?Am Sonntag ab 9 Uhr gilt ein Betretungsverbot. Spätestens dann müssen alle das Sperrgebiet verlassen. Je früher sich die Menschen auf den Weg machten, desto besser, sagt der Stadtsprecher. „Verlassen Sie rechtzeitig die Häuser, und machen Sie sich auch erst nach Aufhebung der Sperrung auf den Rückweg.“
Wie kommen Rollstuhlfahrer und andere Hilfsbedürftige aus dem Sperrgebiet?Die Stadt hat eine Servicenummer für Krankentransporte eingerichtet. Die Hotline (0511) 82053232 ist ab Mittwoch, 17. April, erreichbar, und das montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr. Wer zu Hause gepflegt werde, sollte sich eigenständig um eine Kurzzeitpflege oder Ähnliches außerhalb des Sperrgebiets kümmern, rät die Stadt.
Wer ist alles an der Bombenräumung beteiligt?300 bis 400 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehrleute, Stadtbeschäftigte und die Polizei samt Reiterstaffel, wie Stadtsprecher Wegener erläutert. „Ein Hubschraubereinsatz ist geplant.“ Aus der Luft werde kon-trolliert, dass sich keine Unbefugten im Sperrbereich aufhalten. „Wir werden Drohnen zum Einsatz bringen“, ergänzt der Stadtsprecher. Ab 9 Uhr werde an jeder Tür geklingelt. Wer dann noch vor Ort sei, werde zum Verlassen des Gebietes aufgefordert.
Welche Busse fahren am Tag der Evakuierung?Die reguläre Buslinie 390 verkehrt nur bis etwa 8.30 Uhr und umfährt dann das Sperrgebiet bis zum Ende der Maßnahme. Ab 9 Uhr pendeln für Fahrgäste kostenfreie Üstra-Busse im 20-Minuten-Takt zwischen Ingeln-Oesselse und der Notunterkunft in Gleidingen. Von dort sind es nur wenige Gehminuten bis zur Stadtbahnhaltestelle Thorstraße der Linie 2.
Wo stoppen die kostenfreien Evakuierungsbusse? In Ingeln-Oesselse soll es sechs Haltepunkte geben, die im Uhrzeigersinn und mit Ziel Gleidingen so lange angefahren werden, bis dort niemand mehr steht: Sohlweg/Hasenkamp, Lessingstraße/Wilhelm-Busch-Straße, vorm Feuerwehrhaus an der Borkumer Straße, an der Gleidinger Straße/Höhe Sportplatz sowie an den beiden Haltestellen St.-Nicolai-Kirche und Heidfeldweg.Wie viele Menschen werden in der Notunterkunft erwartet?Die Stadt rechnet derzeit mit etwa 75 Personen in der Grundschule Gleidingen. Problemlos seien dort weitere zu versorgen. Für die teils dementen Bewohner des DRK-Stümpelhofs gibt es einen separaten Bereich. Betrieben wird die Notunterkunft von DRK und Stadt.
Sollten Kampfmittel vor Ort gesprengt werden müssen – was dann?„Wir hoffen, dass nichts kaputtgeht“, sagt Wegener, doch würden Sicherheitsvorkehrungen an Gebäuden getroffen. „Wenn gesprengt werden muss, sind nicht die Anwohner zuerst am Haus, sondern unsere Einsatzkräfte.“ Vor einer ersten Inaugenscheinnahme werde die Sperrung nicht aufgehoben, so der Sprecher.
Wann ist klar, ob tatsächlich wie geplant evakuiert werden muss?Im Laufe des heutigen Sonnabends, 27. April, wenn die Erkundungen entsprechend fortgeschritten sind, soll über Absage oder Bestätigung der Evakuierung entschieden werden.
Wo gibt es weitere Informationen zur Evakuierung in Ingeln-Oesselse?Die Stadt Laatzen informiert digital auf ihre Homepage sowie über diverse Social-Media-Kanäle über die geplante Räumung und hat zudem unter (0511) 82054444 ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Nummer ist ab sofort wochentags von 8 bis 17 Uhr erreichbar. Am heutigen Sonnabend, 27. April, ist die Hotline von 10 bis 14 Uhr besetzt, am Tag der Evakuierung dann ab 7 Uhr bis zum Ende der Maßnahme. Die Stadt empfiehlt, die App Katwarn auf dem Smartphone zu installieren. Auch darüber werde informiert.