Frida und Elisa gehörten zu den Ersten, die die Riesenrutsche am Freitagnachmittag ausprobierten. „Das macht richtig Spaß!“, waren sich die beiden einig. Fridas Familie ist vor knapp drei Jahren nach Laatzen gezogen. „Ich bin damals ein paarmal gerutscht, danach war die Rutsche geschlossen“, sagt die Neunjährige. Sie sei deshalb jedes Mal etwas traurig gewesen, wenn sie am Rodelberg vorbeikam. Elisa ging es ähnlich. Umso mehr freuen sich die beiden nun, das Großspielgerät endlich wieder nutzen zu können.
Am Dienstag hatte die Stadt den Ortsrat über die bevorstehende Freigabe Spielanlage informiert, die im September 2021 wegen Sicherheitsmängeln gesperrt worden war. Dabei zeigten sich einige Gremienvertreter zunächst irritiert, denn die einstige Treppe wurde nicht erneuert. Sie habe aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen, zumal sie sich im Fallschutzbereich der Rutsche befand, so Bade: „Stattdessen wurden als Aufgang ein Kletterseil und eine rutschfeste Vliesschicht angebracht.“
Anstelle der Erneuerung der Treppe habe die Stadt einen alternativen und kostengünstigeren Aufgang geplant. Dieser sei Teil des Konzeptes für die Instandsetzung gewesen. „Das Kletterseil ist eine zulässige und gängige Aufstiegsmöglichkeit und bietet Kindern eine sehr gute Möglichkeit zur Herausbildung von Motorik, Risiko und Selbsteinschätzung“, betont die Stadtsprecherin. Neben dem Kletterseil hat die Stadt Pflanzen eingesetzt, die eine Begrenzung zur Vliesschicht darstellen sollen. Sie ersetzen zudem die im Zuge der Arbeiten entfernten Sträucher. Wie teuer die Sanierung inklusive Neumodellierung des Geländes geworden ist, kann die Stadtsprecherin noch nicht sagen: „Die Schlussrechung steht noch aus.“ Zuletzt hatte die Verwaltung stets eine Summe von etwa 50.000 Euro genannt.
■ Lange SanierungsgeschichteDie Sanierung der Rutsche dauerte lang: Bei einer Kontrolle hatten Mitarbeiter der Stadt im September 2021 zunächst witterungsbedingte Schäden am Rutschenturm festgestellt und die Anlage gesperrt. Im Dezember 2021 teilte die Stadt mit, dass der gesamte Aufbau des Spielgerätes nicht mehr verkehrssicher sei. Weitere Konstruktionsteile seien zu erneuern und der aus Betonpalisaden und Holzgeländer bestehende Treppenaufgang zu entfernen. Der TÜV bemängelte zudem noch Fallschutz und Absicherung. Wie die Stadt erklärte, veränderten Erosion und Erdabtrag den Hang seit der Inbetriebnahme der Rutsche 1994 so, dass die Fundamente im Jahr 2021 frei lagen und Stolperfallen entstanden waren. Im September 2022 kündigte die Verwaltung die Ausschreibung der Grundsanierung noch für das gleiche Jahr an, sowie eine mögliche Fertigstellung zum Frühsommer 2023. Die Ausschreibung verzögerte sich aber – zum Unmut des Ortsrates – bis Februar 2023. Im Sommer wurden dann Baumängel am neu modellierten Hang festgestellt. Einen Termin für eine mögliche Wiedereröffnung wollte die Stadt daraufhin gar nicht mehr nennen.