Bereits gegen Mittag gibt es zufriedene Gesichter bei den Ehrenamtlichen, die emsig für Informationen und Verkauf zwischen den Ständen hin und her wuseln. „Auf Anregung von Bad-Geschäftsführer Fred Oeltermann tragen wir erstmals zusätzlich zu unseren Namenschildern auch rote Westen mit dem Aufdruck ,Rettungsring e.V.’“, erläutert Heidi Langrehr. Helga Klopsch zeigt sich ebenfalls erfreut: „Wir haben schon sehr schön verkauft heute Morgen.“ Seit rund zehn Jahren betreut die Pattenserin gemeinsam mit Lore Wolf auf dem Bad-Flohmarkt den Secondhandbereich rund um Kochtöpfe, Bratpfannen und sonstige kleine Küchenartikel.
Hin und wieder schließt sich der Kreis aber auch intern. „Eigentlich bin ich seit drei Jahren aktiv beim Flohmarkt im Verkauf dabei. Aber ich finde hier auch immer selber etwas für mich“, sagt Ela Bölck, die sonst im Bad Schwimmkurse für Kinder gibt. Dabei muss es nicht immer klassischer Hausrat sein, der auf das Interesse der Besucherinnen und Besucher trifft: Neben Trinkgläsern, Geschirr und Elektrokleingeräten, Büchern, Spielsachen und dekorativem Allerlei warten in den Zelten im Außenbereich ebenso Artikel für den Garten- und Sportbereich.
Verteilt auf das Flohmarktareal gibt es aber auch Schnäppchen, die eher mit Scheinen als mit Münzgeld bezahlt werden. So werben für 150 Euro ein Knopf-Akkordeon und für 80 Euro eine akustische Gitarre bei Musikfans um ihre neue Heimat, ebenso elf reizvoll dekorierte chinesische Spieluhren im Wert von mehreren Hundert Euro – mitsamt Zertifikat. „Die standen seit Jahren unbeachtet in einer Pattenser Garage“, weiß Monika Wagner von der Spenderin der Flohmarktartikel. Wer das Equipment für sein Golfspiel optimieren möchte, findet dazu im Sportzelt eine vollausgestattete Golftasche im Wert von sogar mehreren Tausend Euro. Lokalpatrioten haben zudem mit einer vom Pattenser Fußball-Weltmeister Per Mertesacker handsignierten Sporttasche die Chance, ihre heimische Sammlung zu vergrößern.
Kurzfristig dazugekommen ist im Eingangsbereich des Bades noch die Tafelrunde Friedrichs des Großen. Stilvoll gerahmt ist die Kopie des zur Mitte des 19. Jahrhunderts von Adolph von Menzel gemalten Werkes „König Friedrichs II. Tafelrunde in Sanssouci“ für 300 Euro erhältlich. Daneben lächelt zudem eine Kopie vom „Blue Boy“, den Thomas Gainsborough um 1770 gemalt hat, den Betrachter an. „Ein Experte hat uns gesagt, für das Gemälde können wir 200 Euro erhalten“, hofft Monika Wagner auf Interessenten.
„Der Samstag war spitze“, zieht Heidi Langrehr am Abend ein erstes Fazit. Rund 400 Besucher seien auf dem Badgelände gewesen. „Unsere etwas hochpreisigeren Artikel sind noch da. Aber ich weiß, dass viele, die nur geschaut haben, am zweiten Flohmarkt-Wochenende am 20. und 21. April zwischen 11 bis 17 Uhr wieder vorbeikommen. Weil sie darauf vertrauen, dass sie dann den Preis weiter herunter handeln können.“