Zum engeren Kreis der Koordinatoren des Bündnisses gehören Hermann Heldermann und Gerhard Ney vom Netzwerk für Flüchtlinge, Ratsherr Daniel Josten (Die Linke), Jürgen Grambeck (Bündnisgrüne) und Barbara Wojtczak (DUH). „Rassismus, Antisemitismus, politischer Extremismus und religiöser Fanatismus sind derzeit die größte Gefahr für unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagen sie im Gespräch übereinstimmend. Ney sagt, dass die Idee für das Bündnis bei einem zwanglosen Gespräch mit Mitgliedern verschiedener Parteien entstanden sei. Auf explizite Nachfrage hätten sich dann alle Parteien für die Gründung des Bündnisses ausgesprochen.
Die Koordinatoren des Bündnisses planen zunächst eine große Auftaktveranstaltung am Dienstag, 23. April, ab 19 Uhr im Kulturzentrum bauhof, Dorfstraße 53. Dort wollen sie auch die fünf Säulen vorstellen, auf denen der Zusammenschluss zunächst aufgebaut werden soll: Information und Aufklärung, Aktionen, Arbeit und Wirtschaft, Jugend und ein offener Tisch.
Heldermann will sich um Information und Aufklärung kümmern. „Bürgerinnen und Bürger sollten wissen, wie sie auf extremistische Meinungen im Gespräch reagieren können. Das ist gar nicht so einfach“, sagt er. Grambeck wird die Organisation verschiedener Aktionen wie kleinerer Veranstaltungen oder auch Kampagnen zu bestimmten Themen übernehmen. Er sieht in dem Bündnis auch eine Art Fortführung der Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zu Beginn des Jahres. „Es ist wichtig, dass wir weiterhin öffentlich für Demokratie einstehen“, sagt er.
Josten koordiniert den Bereich Arbeit und Wirtschaft, Wojtczak kümmert sich um die Jugend. Ney sagt, dass auch die KGS Hemmingen eingebunden werden soll. „Vielleicht können wir mit den Politik-Kursen an der Schule kleinere Aktionen zusammen organisieren“, sagt er. Ney selbst will regelmäßig einen offenen Tisch ausrichten. Dort solle es dann um den Austausch von Erfahrungen und das Sammeln neuer Ideen gehen.
Josten hatte als Vorsitzender des Fördervereins für das Freibad Arnum die Mitglieder in der Jahresversammlung bereits vor rund zwei Wochen über die Teilnahme an dem Bündnis abstimmen lassen. Mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung sprachen sich alle dafür aus. Grambeck sagt, dass die Vereine und Verbände das nach ihrem Willen gestalten können. „Wir freuen uns über jeden, der seinen Beitritt zum Bündnis erklärt“, sagt er.
Abschließend betonen sowohl CDU-Mitglied Heldermann wie auch Grambeck als Vorsitzender der Hemminger Bündnisgrünen, dass das Bündnis „keine Gleichmacherei“ sein wird. „Die Parteien sprechen sich gemeinsam gegen Extremismus und für Demokratie aus, weil es eben darum geht, das gemeinsame Ringen und auch Streiten um die besten Lösungen auch künftig zu erhalten“, sagen sie.