„Wir haben nicht nur ein Gebäude errichtet, sondern eine Vision Wirklichkeit werden lassen“, sagte Bürgermeister Kai Eggert. „Eine Vision, die darauf abzielt, unsere Jugendlichen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und sie zu befähigen, die Welt zu verändern.“ Das Schulzentrum biete eine optimale Lernumgebung und sei ein Aushängeschild für die Familienfreundlichkeit Laatzens.
Der Bürgermeister blickte auch auf die Historie des Neubaus zurück – vom Ratsbeschluss am 2. März 2017 über die Grundsteinlegung im Juli 2020 bis zur planmäßigen Fertigstellung im Frühjahr 2024. Eggert sprach dem Generalunternehmer ein großes Lob dafür aus, das Gebäude trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen termingerecht fertiggestellt zu haben. Architekt Stefan Feldschnieders bezeichnete das Projekt als ein sehr besonderes. „Ich habe mich zunächst gefragt, warum das Gebäude in viergeschossiger Bauweise entstehen soll.“ Der Bau des mehr als 200 Meter langen Riegels ermögliche nun allerdings eine städtebauliche Neuordnung, die weiterentwickelt werden kann. Das neue Schulzentrum sei „eines der größten und imposantesten Schulgebäude in ganz Niedersachsen“.
Gymnasiumsleiterin Ulrike Mensching ließ durchblicken, dass sie und ihre Vorgängerin Hella Kohl von den Plänen eines viergeschossigen Hochbaus „im Collegestil“ zunächst nicht begeistert gewesen seien. Für den Neubau seien die Wünsche des Kollegiums jedoch gehört und viele auch realisiert worden.
Leicht sei die Bauphase nicht gewesen: „Wir haben ein gutes Jahr im Containerdorf gelebt, sind zwischen zwei Lehrerzimmern hin- und hergewandert und haben insgesamt vier Teilumzüge mitgemacht. Wir haben Kartons gepackt, Büros aus- und eingeräumt und nebenbei den Alltagsbetrieb am Laufen gehalten.“ Hinzu kamen Corona und die Ankunft der Ukraine-Flüchtlinge.
„Eine Corona-Pandemie und ein Ukraine-Krieg stehen in keiner Vertragsvorlage und keinem Bauhandbuch“, sagte auch Michael Truthmann, Geschäftsführer des Generalunternehmers Industriebau Wernigerode. Die Folge seien nicht nur Preisschwankungen gewesen. „Wir wussten auch nie: Wann kommen die Rohstoffe und in welcher Stückzahl?“ Dennoch sei es den fast 90 beteiligten Firmen gelungen, das Gebäude fristgerecht fertigzustellen. Als Dank für die Geduld übergaben Truthmann, Polier Georg Herrmann und Projektleiter Falk Nagel dem Gymnasium und der Oberschule Schecks über je 1000 Euro.
Für Oberschulleiter Sven Hinzpeter ist der Schulneubau ein „Meilenstein für die Schulgemeinschaft“. Man habe in einer gemeinschaftlichen Leistung „eine Schule kreiert, die unseren Ansprüchen und Wünschen nahezu zu 100 Prozent entspricht.“ Er freue sich nun auf eine „fantastische Zukunft voller Lachen und Lernen.“ Mit Blick auf den vom Rat beschlossenen Bildungscampus im unmittelbaren Umfeld der Schule rechnet er allerdings schon jetzt „mit der einen oder anderen neuen Baustelle“.