„Um eine mögliche Gefährdung zu vermeiden, wird die Bevölkerung am Tag der Kampfmittelräumung in einem Radius von einem Kilometer um die Verdachtspunkte herum evakuiert“, teilte Stadtsprecherin Ilka Hanenkamp-Ley am Montag mit. Betroffen seien in Laatzens östlichstem Stadtteil insgesamt 1686 Haushalte mit knapp 3000 Personen. Die Evakuierung der im Räumungsgebiet liegenden Straßen solle am 28. April um 9 Uhr beginnen.
Betroffen sind nahezu alle Adressen im Bereich von Oesselse mitsamt dem DRK-Stümpelhof und den dortigen Seniorengemeinschaften, die Sportplatz- und Feuerwehrgelände in der Ortsmitte sowie die folgenden zehn Straßen auf Ingelner Gebiet: Am Holztor 17–27, Dachsweg, Fuchsweg, Hösselgraben, Hubertusweg, Im Wiesengrund, Kossgarten, Laagberg, Marderweg, Wieselweg. Die Ortsdurchfahrt wird dann ebenfalls gesperrt werden müssen. Die Autobahn 7 hingegen liegt außerhalb der Sperrzone.
Für Menschen, die keine alternative Anlaufstelle haben, richtet die Stadt eine Notunterkunft in der Grundschule Gleidingen ein. Auch für den Transport dorthin soll bei Bedarf gesorgt sein. Weitere Informationen hierzu wolle die Stadt rechtzeitig bekannt geben, kündigte die Sprecherin an.
Klar ist schon jetzt: Haustiere dürfen nicht zu Hause gelassen werden, können aber bei Bedarf mit in die Notunterkunft genommen werden. Die große Evakuierungsmaßnahme im März 2023 habe gezeigt, wie lange Entschärfungen dauern könnten, erinnerte Hanenkamp-Ley. Rund 20.000 Laatzener mussten seinerzeit ihre Wohnungen und Häuser morgens um 7 Uhr verlassen. Die letzten kehrten erst in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages zurück.
Für Mitte April hat die Stadt Briefe an die betroffenen rund 1600 Haushalte in Oesselse und Ingeln angekündigt, um die Bewohner über die geplante Evakuierung in Kenntnis setzen. Zudem will sie auf ihrer Website, in ihren Onlinekanälen und die Presse informieren. Ab Mittwoch, 17. April, soll zudem eine Telefonhotline eingerichtet sein, sagte Hanenkamp-Ley. Dort würden allgemeine Fragen beantwortet und dort sollen auch Krankentransporte gebucht werden können, hieß es. „Alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich ab Freitag, 26. April, regelmäßig über mögliche Änderungen, zum Beispiel auch eine Absage, auf den städtischen Kanälen zu informieren“, bat die Stadtsprecherin. Grund: Kurz vor der geplanten Evakuierung werden die Verdachtspunkte noch genauer in Augenschein genommen. Sollten die Experten danach Entwarnung geben, könnte die geplante Räumung noch gestoppt werden.