„Wir sind schon mehr als 100-mal über die Stellen gefahren, und nie ist was passiert“, sagt Hennies, dessen Familie die Fläche seit Jahrzehnten gehört. Wie wohl alle anderen hofft er, dass sich statt der befürchteten explosiven Kampfmittel nur Schrott im Boden befindet. Aber eben weil die Experten das noch nicht ausschließen können, muss erkundet werden – und der Grundstückseigentümer in Vorleistung gehen. Denn: „Erst mal gehört die Bombe mir“, sagt Hennies mit etwas gepresstem Tonfall.
Im Auftrag des Landwirtes haben Experten Löcher um den Verdachtspunkt gebohrt. Durch diese können Messgeräte heruntergelassen werden – ähnlich wie zuletzt bei der Sondierung der Bundesstraße 443. Einige Meter neben der Stelle wurde auf dem Acker noch einen weiteren Bohrpunkt gesetzt, um den Grundwasserstand zu ermitteln. Im Falle einer Entschärfung müssen die Experten wissen, ob das Kampfmittel im Wasser liegt.
Um für alle Fälle vorbereitet zu sein, sei zudem angeordnet worden, den Leitungsmast der Deutschen Bahn auf seinem Acker zusätzlich abzustützen, erklärt Hennies. Bei einer möglichen Sprengung, wie sie in Laatzen im März 2023 bei der Bombe unter den Stadtbahngleisen der Erich-Panitz-Straße nötig wurde, solle so verhindert werden, dass der Mast umkippt. Daran indes glaubt Hennies nicht, denn der Leitungsmast sei auf einem zehn mal zehn Meter großen und zwei Meter tiefen Betonblock montiert,
Gespannt warten alle darauf, was die Experten herausfinden. Idealerweise, so die Hoffnung, könnte die Räumung eines Großteils des Ortes noch abgesagt werden und die rund 3000 Bewohner zu Hause bleiben.