Kurz vor dem Jahreswechsel hatte Hochwasser auch den Bereich der Bruchwiesen überschwemmt. Inzwischen hat sich das Wasser zwar weitgehend zurückgezogen, doch der erst Anfang November 2023 eröffnete Spielplatz musste seither gesperrt bleiben, weil die Verwaltung nicht sicher war, ob die Fundamente durch das Hochwasser beschädigt worden waren.
Doch der aktuelle Kenntnisstand ist den Stadtvertretern eigentlich nicht neu. Deshalb überrascht es, dass die Verwaltung aus heiterem Himmel diese Rolle rückwärts vollzieht. Dieses Vorgehen irritiert auch Vertreter der CDU-Stadtratsfraktion, die sich für den Bau dieses Abenteuerspielplatzes stark gemacht und diesen gegen heftige Kritik immer wieder verteidigt hatten.
Zunächst war die Freude groß, dass die Fläche – zumindest in Teilen – wieder geöffnet werden sollte. Die ursprünglich geplanten Einschränkungen bezogen sich auf die Seilbahn und einen Kletterbaum. Denn rund um die Seilbahn, so hatte es der Gutachter der Verwaltung mitgeteilt, müsste ein Fallschutz in Form von Hackschnitzeln aufgebracht werden. Diesen gab es bislang nicht. Außerdem sollte ein gerne zum Klettern benutzter Baum in der Mitte des Spielplatzes ebenfalls weiterhin gesperrt bleiben. Auch unter diesem sollte zunächst eine Schicht mit Kies und darüber Hackschnitzel verteilt werden. Damit diese Geräte zwischenzeitlich nicht doch zum Spielen genutzt werden, wurden diese zusätzlich eingezäunt.
Die Kosten für den Fallschutz in Form von Hackschnitzeln unterhalb der beiden Spielgeräte hat ein Fachmann laut Steding auf etwa 20.000 Euro geschätzt. Doch dieses Geld steht der Pattenser Verwaltung derzeit nicht zur Verfügung. Das hängt mit dem von der Kommunalaufsicht abgelehnten Haushaltssicherungskonzept zusammen und mit dem deshalb noch immer nicht genehmigten Haushalt. Da sich die einzelnen Fraktionen auch nicht einig sind, in welche Richtung sie gehen wollen, ist eine Lösung wohl nicht vor Juni in Sicht. „Wir brauchen mindestens einen genehmigten Haushalt. Vorher passiert erst einmal gar nichts“, sagt Steding. Damit sind die Hoffnungen auf eine schnelle Öffnung des Spielplatzes endgültig dahin.
„Ich finde es sehr schade, dass immer wieder neue Bedenken aufkommen. Warum ist dieses Gutachten nicht gleich in einem Zuge mit der Überprüfung der Fundamente erfolgt“, fragt CDU-Ratsherr Matthias Wiesner. Seiner Aussage nach hatte die Verwaltung ursprünglich angekündigt, bei dem Gutachten zur Standfestigkeit der Fundamente der Spielgeräte auch die mögliche Kontamination des Fallschutzes überprüfen zu lassen. Für Wiesner ist es „ärgerlich, dass immer nur häppchenweise vorgegangen wird“. Auch die aus seiner Sicht mangelhafte Informationspolitik kritisierte er.
„Es ist einfach nur schade und traurig, dass die Sache wieder auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird“, sagt der CDU-Ratsherr. Auch Steding sieht es so, dass die Kinder die Leidtragenden sind. „Uns tut das insbesondere für die vielen Kinder leid, die auf ihrem Schulweg an dem Spielplatz vorbeilaufen. Wir wissen, wie sehr sie darauf warten, den Spielplatz wieder in Besitz nehmen zu können.“
Bei Wiesner ist inzwischen der Eindruck entstanden, dass die Verwaltung wenig Ehrgeiz besitzt, den Abenteuerspielplatz tatsächlich schnell wieder öffnen zu wollen. „Wenn man wirklich will und kreativ ist, gibt es Wege, den Spielplatz zumindest in Teilen wieder zu öffnen“, sagt der Ratsherr. Er verweist auf den Fuchsbachpark, der im Winter ebenfalls tief unter Wasser stand. „Der wurde nicht gesperrt. Und es wird dort auch keine Untersuchung gemacht, ob der Boden kontaminiert ist“, sagt er.