Was viele längst ahnten, bestätigt sich nun: Der Plan wird in seiner ursprünglichen Form nicht umgesetzt – zumindest nicht aktuell. Bei der jüngsten Ratssitzung gab Jörg Schmidt, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung bei der Stadt Laatzen, bekannt, dass das ursprüngliche Konzept von 2022 aktuell nicht aktiv verfolgt werde. „Aber das Leine-Center und Aldi führen weiterhin gute Gespräche und streben eine mittelfristige Lösung an“, sagte Schmidt.
Die Mitteilung erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass Aldi die Fläche ihres im Jahr 2017 eingestürzten Marktes an der Hildesheimer Straße in Grasdorf vor einiger Zeit verkauft hat. Dort sollen nun Wohnhäuser entstehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Aldi sich seit dem Abriss um einen zentrumsnahen Standort in Laatzen bemüht, derzeit gibt es im Stadtgebiet lediglich die Filiale am Marktzentrum Rethen.Wie eine Ansiedlung des Discounters im Leine-Center stattdessen aussehen kann, ist offen. Die 2022 vorgestellten Pläne sahen vor, dass mehrere Geschäfte im Ostflügel nahe der Marktstraße zusammengefasst werden sollten. 6000 der 40.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche wollte man damals umgestalten und renovieren. Der neue Aldi-Markt sollte auf 1600 Quadratmeter unterkommen, auch ein Parkhaus mit 240 überdachten Stellplätzen war vorgesehen. Die Bauarbeiten sollten 2023 beginnen, eine Eröffnung peilte man für Anfang 2025 an.
Wie eine Aldi-Ansiedlung stattdessen aussehen könnte, ist derzeit nicht bekannt. Center-Manager Sascha Twesten verweist auf die laufenden Verhandlungen mit Aldi, er könne den Angaben der Stadtverwaltung nichts hinzufügen. Auch zu den Überlegungen, einige Flächen für eine Freizeitnutzung vorzusehen, gibt es derzeit keine Entscheidung. Nach dem Betreiberwechsel im April, bei dem das CM Immobilienmanagement das Center-Management von Unibail Rodamco übernahm, hatte Twesten Ideen für solche Freizeitangebote vorgestellt. In anderen Centern gebe es beispielsweise Trampolinparks und Escape-Räume. „Wir arbeiten intensiv daran. Aber man muss in diesen Zeiten einen etwas längeren Atem haben“, sagt Twesten. Das Leine-Center befinde sich – wie der Einzelhandel insgesamt – in einem schwierigen Marktumfeld.
Die weitere Entwicklung hängt wohl auch davon ab, ob das Leine-Center einen neuen Eigentümer findet. Die Verhandlungen schienen Anfang 2023 schon einmal kurz vor dem Abschluss zu stehen. Center-Eigner CBRE bestätigte seinerzeit entsprechende Gespräche, die jedoch zu keinem Erfolg führten. „Es gibt diesbezüglich keine neuen Entwicklungen“, sagt Twesten.
Dafür stehen einige Neueröffnungen bevor. Wie das Center-Management bereits im Januar bekannt gegeben hat, soll Leonardo Moden demnächst die ehemalige Görtz-Filiale im Erdgeschoss des Leine-Centers beziehen. Görtz hatte den Standort – wie später auch den in Hannovers Innenstadt – im Juni 2023 aufgegeben. Auch sei geplant, dass ein Barbershop den ehemaligen Friseurladen am Eingang zum Leineplatz und zur Grand-Quevilly-Passage übernimmt.