Das Bauvorhaben zwischen dem Meyer-Hof und Jott könne zeitnah realisiert werden, sagte Stadtsprecher Bastian Wegener jüngst im Ortsrat, einen konkreten Zeitplan gebe es aber noch nicht: „Die Baugenehmigung für die dort beantragten Häuser sind aber zunächst drei Jahre gültig.“ Auf der Wiese zulässig sind dem neuen Bebauungsplan zufolge zweigeschossige Häuser. Die Fläche – grob geschätzt rund 4000 Quadratmeter groß – gehört zum Gelände des Gleidinger Erdbeerhofs.
Nach Aussagen des Eigentümers Bendix Meyer sollen auf der Wiese „Doppelhaushälften sowie Zweifamilienhäuser errichtet“ werden. Perspektivisch sollten diese als Mietwohnraum verfügbar sein, teilte Meyer am Mittwoch mit. Nähere Angaben macht er mit Verweis auf die noch frühe Planungsphase noch nicht. Erste Reaktionen gibt es gleichwohl schon jetzt.
„Wohnraum in Laatzen und Gleidingen ist knapp“, sagte Gleidingens Ortsbürgermeisterin Silke Rehmert, erfreut über die Pläne an der Triftstraße. Wenn neuer Wohnraum geschaffen werde, idealerweise auch noch bezahlbarer, sei dies in jeder Hinsicht gut.
Wann an der Triftstraße gebaut und dort gar die ersten Mieter einziehen können, ist allerdings noch völlig offen. Die weiteren Planungen dort hängen wohl, ebenso wie andere Bauprojekte, von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die Bauwirtschaft hatte angesichts steigender Preise und Bauzinsen zuletzt mit Schwierigkeiten zu kämpfen.Die Folgen der Krise in der Baubranche sind weiter nördlich in Gleidingen, im Neubaugebiet „Am Erdbeerhof“ zu beobachten. Nachdem 2018 der erste Bauabschnitt erfolgreich gestartet und das Gebiet zügig vollgelaufen war, sollte eigentlich irm Sommer 2023 mit der Erschließung des zweiten Bauabschnitts begonnen werden. Auf einer Fläche von knapp sechs Hektar sind 250 Wohneinheiten vorgesehen – vom Einfamilienhaus bis zu Geschosswohnungen.
Doch über den dafür nötigen gemeinsamen Erschließungsvertrag wurde bis zuletzt verhandelt. Ein für Februar geplantes Treffen der Stadtverwaltung mit den beiden großen Bauträgern – der Lehrter Baukonzern Helma und das Rethener Unternehmen Fischerbau – wurde zuletzt auf den 11. März verschoben. Am Dienstag nun wurde bekannt, dass Helma insolvent ist.
Welche Folgen die Insolvenz von Helma auf das Baugebiet Am Erdbeerhof II hat, darauf konnte die Stadt am Mittwoch noch keine Antwort geben. Noch im Juni 2023 hatte sie die Frage auf einen möglichen Ausfall des in wirtschaftliche Schieflage geratenen Bauträgers wie folgt beantwortet: „Sollte Helma das Projekt selbst nicht mehr aktiv verfolgen, wovon die Stadt nicht ausgeht, muss mit Helma als Eigentümer der Flächen über Alternativen geredet werden.“
Die Gleidinger Ortsbürgermeisterin äußerte sich am Mittwoch vorsichtig optimistisch. Sie wisse, dass im Hintergrund Gespräche geführt würden, sagte Rehmert: „Ich hoffe, dass es einen positiven Abschluss gibt und das Projekt Erdbeerhof II nicht in wesentlichen zeitlichen Verzug gerät.“