Die Sommerlinde gehört zu einem Ensemble mehrerer dieser Bäume auf der Wiese hinter dem Rodelberg, sie ist bereits viele Jahre alt. Die Kugel-Robinie steht an dem Fuß- und Wanderweg, der von der Leinerandstraße/Heinrich-Spörl-Straße in Alt-Laatzen zum Peterskamp in Grasdorf führt. Beide Bäume sind Teil des Baumlehrpfades, den der Laatzener Nabu vor Jahren rund um den Rodelberg eingerichtet hat. Die Erle und die Esche stehen nur wenige Meter von der Kugel-Robinie entfernt, sie sind noch recht klein.
Die Täter haben die Stämme dieser Bäume etwa bis zur Hälfte durchtrennt. „Das muss in der Nacht von Samstag auf Sonntag geschehen sein“, sagt Guder. Der Feld- und Forsthüter geht davon aus, dass die beschädigten Bäume „mit ziemlicher Sicherheit“ nicht überleben werden: „Zumindest die Robinie wird wohl gefällt werden müssen.“ Sie steht unmittelbar am Wanderweg und gefährdet nach Guders Einschätzung nun die Verkehrssicherheit.
Der Stadtverwaltung ist der Fall seit Dienstag, 27. Februar, bekannt. „Es ist sehr bedauerlich, dass Bäume mutwillig geschädigt wurden“, sagt Stadtsprecherin Sonja Höfter. „Die Schäden wird die Stadt Laatzen in Kürze vor Ort prüfen. Anschließend legen wir fest, ob und welche Maßnahmen wir ergreifen.“
„Die Linde und die Robinie sind vor vielen Jahren gepflanzt worden – sie waren Spenden“, erinnert sich Guder. Es sei damals eine Art Tradition gewesen, dass Menschen anlässlich von Geburtstagen, Hochzeiten oder Jubiläen Geld sammeln und der Stadt übergeben, damit diese rund um den Rodelberg verschiedene Baumarten pflanzt. Aus dem Sammelsurium ging schließlich – auch mit Fördermitteln der Bingo-Umweltlotterie – der Baumlehrpfad hervor. Die Pflanzungen waren durchaus umstritten, da viele der Gewächse nicht heimisch sind.
Erst im Juni 2023 hatten Unbekannte in der Nähe des jetzigen Tatorts zwei andere Bäume mutwillig gefällt und einen weiteren beschädigt, ohne Holz mitzunehmen. Besonders betroffen waren seinerzeit eine knapp 20 Meter hohe Eiche sowie ein rund zehn Meter hoher Ahorn – auch sie Teil des Baumlehrpfades.
Ebenfalls am Rodelberg kam es kürzlich zu einem weiteren Vorfall: An der weiterhin gesperrten Riesenrutsche warfen Unbekannte ein Absperrgitter die Böschung hinunter. Das Gitter, das den Zugang zum Rutschenturm blockieren soll, hing zwischenzeitlich am Hang auf der betonierten Fläche am unteren Teil der Rutsche an einem Baum fest. Zudem entfernten der oder die Randalierer mehrere der bereitliegenden Fallschutzmatten von einer Palette und warfen sie auf den Boden.
Das Zaunelement hat der Betriebshof der Stadt zwischenzeitlich wieder aufgestellt. „Da die Absperrung des Geländes aufgrund des Gefälles kompliziert ist, kam es in der Vergangenheit bereits häufiger zu widerrechtlichem Betreten“, berichtet Höfter. Zuvor sei dabei aber kein Schaden entstanden.
„Vandalismus an öffentlichen Spielflächen ist leider keine Seltenheit“, sagt Höfter. Auch in anderen Städten stiegen Vorfälle dieser Art. Viele Gerätehersteller entwickelten mittlerweile sogar vandalismussichere Spielgeräte. Beispielhaft nannte die Stadtsprecherin das Volleyballfeld im Jugend-Aktiv-Park: „Bei dem Netz handelt es sich nicht um ein herkömmliches Kunststoffnetz, sondern um ein Stahlnetz.“ Dennoch nehme die Stadt es in den Wintermonaten präventiv ab und hänge es erst im Frühjahr wieder auf.
Wer Hinweise hat, wird gebeten, die Stadtverwaltung per E-Mail an rathaus@laatzen.de zu informieren.