Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung hat es laut Müller gegeben. Zu den Bauplänen gab es einige Anmerkungen, unter anderem von den Harzwasserwerken. Diese erklärten, so erläutert es Müller, dass der Korridor für die Trasse der Fernwasserleitung breiter sein muss, als es bisher angenommen worden war. Statt sechs Meter muss der Korridor entlang des Trassenverlaufs 14 Meter breit sein. „Die Fläche ist unter anderem von Bebauung und tiefwurzelnden Gehölzen freizuhalten“, sagt Müller. Was bedeutet das aber für den geplanten Bau? „Das bringt das Vorhaben nicht in Gefahr“, sagt der Erste Stadtrat. „Der Plan muss wohl lediglich etwas modifiziert werden.“ Die freizuhaltende Trasse verläuft in etwa parallel zur Schille einmal quer über das geplante Gelände.
Noch bis Juli dieses Jahres dauern zudem die Kartierungen für das artenschutzrechtliche Gutachten im Bereich des derzeitigen Osterfeuerplatzes an. Das zeigt auf, ob und in welcher Form Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforderlich sind. Dabei untersuchen Mitarbeitende eines beauftragten Unternehmens unter anderem, welche Tiere vor Ort siedeln. „Dabei geht es auch um den Feldhamster“, sagt Müller. Im Anschluss daran wird der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt. Müller geht davon aus, dass dieses nach der Sommerpause erfolgt. Einen Monat haben Bürgerinnen und Bürger Zeit, ihre Bedenken zu äußern. Diese Eingaben müssen anschließend noch ausgewertet werden. „Einen Satzungsbeschluss werden wir irgendwann im Herbst haben. Dann können die Detailplanungen beginnen“, sagt Müller.
Das geht unter anderem Klindworth allerdings nicht schnell genug. „Fast jeden Monat hören wir, dass sich der Baubeginn weiter verzögert. Dabei sollte man doch annehmen: Wenn ein Monat vorüber ist, sollte der Baustart einen Monat näher gerückt sein. Dabei verschiebt es sich immer weiter nach hinten.“ Der Ideengeber für die Sportanlage beklagt: „Besonders schlägt mir auf den Magen, dass alle Gelder da sind. Es scheint auch noch umfangreiche Fördermittel zu geben – bis zu einer Million Euro“, sagt Klindworth. „Nur ist das Problem, dass das Bauantragsverfahren noch nicht so weit ist. Deshalb können wir derzeit keine Fördergelder beantragen.“ Er hat die Sorge, dass einige Fördertöpfe womöglich nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn die rechtlich erforderlichen Genehmigungen für die Baumaßnahme vorliegen.
Pattensens Fördermittelmanager Felix Kostrzewa bestätigt: „Wir sind in der Prüfung verschiedener Fördermöglichkeiten.“ Allerdings kann er zu einer möglichen Förderhöhe keine Aussage treffen. Zu Klindworths Sorge merkt er an: „Von meiner aktuellen Kenntnis stellen Verzögerungen bei dem Bau fördertechnisch keinerlei Probleme dar.“
Müller ist bewusst, dass es immer wieder diese Kritik an der vermeintlich zu langsamen Arbeitsweise der Pattenser Stadtverwaltung gibt. „Es wird uns manchmal unterstellt, dass wir Dinge verzögern oder nicht richtig bearbeiten. Damit hängt es aber nicht zusammen“, betont Müller. Vielmehr müssen rechtliche Vorgaben erfüllt werden.
Immerhin haben die Beteiligten an dem Bauvorhaben die Zeit genutzt, die Pläne noch einmal zu optimieren. Da in der Zwischenzeit weitere Gelder zur Verfügung stehen, können der erste und zweite Bauabschnitt gleich in einem Arbeitsgang erfolgen. Das bedeutet, dass einmal der bereits vom ersten Jugendparlament gewünschte und vom Stadtrat beschlossene Calisthenicspark auf dem Areal errichtet wird. Zusätzlich ist eine einem Eishockeyfeld mit Banden und wasserdurchlässigem Kunststoffbelag ähnliche Spielfläche vorgesehen. Diese Fläche soll unter anderem für Rollhockey geeignet sein.Außerdem soll eine Aufenthaltsfläche mit Baucontainer für die jugendlichen Nutzerinnen und Nutzer geschaffen werden. Um auch in den Abendstunden im Frühjahr und Herbst die Sportanlage nutzen zu können, hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Lenkungsgruppe eine Flutlichtanlage angeregt. Diese soll rund 28.000 Euro kosten und ebenfalls direkt mit installiert werden. „Auch die Flutlichtanlage ist bereits finanziert“, sagt Klindworth. Darüber hinaus soll der sogenannte Pumptrack für BMX-Fahrende ebenfalls schnellstmöglich errichtet werden.
Allerdings regt Klindworth an, mit der Umsetzung des bisher geplanten dritten Bauabschnittes zu warten. Dabei war der Bau einer Skateranlage geplant. „Wir wollen das vorerst auf Eis legen“, sagt Klindworth. Hintergrund sind die negativen Erfahrungen mit einer bereits früheren Skateranlage in diesem Bereich. Diese wurde wenig genutzt, verfiel deshalb immer weiter und verkam zu einem Schandfleck im Ort. „Wir wollen die Jugendlichen vorab befragen, ob sie das wirklich wollen. Vielleicht gibt es auch eine andere Trendsportart“, sagt Klindworth.