Schon seit längerer Zeit hatte sich der Verein mit der Anschaffung eines solchen Gerätes beschäftigt, nun hat er bei einer Verlosung der Volksbank Glück gehabt und ein Gerät gewonnen, das auch von Laien bedient werden kann. Grundsätzlicher Sinn der Geräte: Anwesende können bei einem Herzstillstand schnell reagieren und das Gerät herbeischaffen. Doch Kurzweil will den genauen Standort aus Angst vor Beschädigungen nicht bekannt geben.
„Das Gerät wird im Clubhaus sein“, so viel gibt Kurzweil preis. Aber genauer wird er nicht. Der daraus entstehende Zwiespalt ist ihm bewusst, doch er rechtfertigt seine Position: „Man muss sich vor möglichem Vandalismus und Diebstahl schützen und so vorsichtig wie möglich sein.“ Kurzweil und der TSV haben leidvolle Erfahrungen gemacht: Während des Trainingsbetriebs brachen Unbekannte Ende 2022 in die Kabinen ein und erbeuteten Geld und Kleidung.
Doch der Vorsitzende betont: „Wir werden nicht sagen, dass das Gerät nur uns gehört. Wir werden es anderen Vereinen und Einrichtungen in der Nähe zugänglich machen.“ Das bedeutet: Beispielsweise Vertreter des Motoballclubs am Ende der Rudolf-Harbig -Straße sowie des Pattenser Bades sollen einen Schlüssel erhalten, um im Notfall schnell das TSV-Clubhaus an der Schützenallee betreten und den tragbaren Defibrillator ausleihen zu können. „Auch Vertretern des Sportcourts werden wir den Zugang gewährleisten“, kündigt Kurzweil an. Er glaubt, dass während der Trainings- und Spieltage ausreichend Trainer und Betreuer der fußballspielenden Jugend- und Erwachsenenmannschaften vor Ort sein werden. „Deren Zugang ist immer gewährleistet“, betont Kurzweil. Er will die Gelegenheit zudem nutzen, alle Funktionsträger möglichst im Umgang mit dem Gerät zu schulen. „Es kann nicht schaden, wenn man das übt. Das nimmt vielleicht im Ernstfall die Aufregung. Das ergibt mit Sicherheit Sinn.“Sollte es einen Fall von Herzstillstand oder gar nur den Verdacht geben, so appelliert er an Anwesende, den Defibrillator zu nutzen. „Uns wurde bei der Übergabe gesagt, dass man damit nichts falsch machen kann.“ So berichtet er, dass das Gerät selbst erkennt, dass das Herz des Opfers noch schlägt. „Dann löst der Defibrillator den Stromschlag nicht aus“, erläutert der Vorsitzende. Der Defibrillator instruiert den Anwender oder die Anwenderin nach dem Einschalten und gibt Anweisungen zum weiteren Vorgehen. Laut Kurzweil hat das Gerät einen Wert von rund 2000 Euro.
Schon im vergangenen Frühjahr hatte der Pattenser Stadtrat auf Anregung der CDU-Fraktion beschlossen, dass in allen öffentlichen Gebäuden Defibrillatoren angebracht werden sollen. „Wir wünschen uns, dass der Ratsbeschluss umgesetzt wird“, sagt der CDU-Fraktionschef Georg Thomas. Seines Wissens ist dieses noch nicht geschehen. Nähere Informationen liegen ihm nicht vor. Die Stadtsprecherin war kurzfristig nicht erreichbar. „Es ist schade und ärgerlich, weil es die Arbeit des Rates erschwert“, meint Thomas. „Und solche Anschaffungen können im Notfall Leben retten.“