Seit rund zwei Jahren beteiligt sich die DLRG Hemmingen gemeinsam mit weiteren Ortsgruppen offiziell am Katastrophenschutz in Hannover-Land. Jede Ortsgruppe hat sich dabei auf bestimmte Bereiche spezialisiert. „Bei uns ist es das Retten aus fließenden Gewässern“, erklärte Clausing, der beim Hochwasser in der Region Hannover Ende des vergangenen Jahres seinen ersten Einsatz als Truppführer hatte.
Wichtig sei neben der Fitness die richtige Ausrüstung, sagte der Ortsgruppenvorsitzende Matthias Bremer. Die Mitglieder der Einheit brauchen einen speziellen Körperschutz – und eben ein geeignetes Boot. Beides hat der Verein aus eigenen Mitteln mithilfe von Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Das Training mit dem Raftingboot sei in der Ortsgruppe sehr begehrt – „Rafting macht auch Spaß“, sagte Bremer. Gleichwohl stehe natürlich der Katastrophenschutz im Vordergrund. Bremer nutzte jetzt einen Besuch des CDU-Bundestagsmitglieds Tilman Kuban und des Vorsitzenden des städtischen Ausschusses für Feuerschutz, Aaron Oelker (CDU), um auf das besondere Engagement der Lebensretter aufmerksam zu machen. Gerade weil die DLRG-Ortsgruppe sich am Katastrophenschutz aktiv beteilige, verdiene sie auch eine finanzielle Förderung, wie sie zum Beispiel Feuerwehren bekommen. Oelker sieht das genauso. Er fragte: „Feuerwehren retten bei uns ehrenamtlich Leben und die DLRG auch – weshalb werden dann nicht beide Gruppen finanziell gefördert?“ Zuständig für den Katastrophenschutz sei der Bund, sagte Kuban. Er zeigte sich grundsätzlich offen für Bremers Wunsch, wies aber darauf hin, dass etwa auch das Technische Hilfswerk (THW) im Katastrophenschutz tätig ist. „Wir müssen sehen, dass wir keine Doppelstrukturen schaffen und finanzieren. Stattdessen sollten wir nach sinnvollen Synergien suchen und diese unterstützen.“
Für die DLRG steht schon die nächste teure Anschaffung an: ein neuer Kleinbus zur Beförderung der Mitglieder und zum Transport der Ausrüstung. „Für den Katastrophenschutz bräuchten wir eigentlich einen 7,5-Tonner mit Allradantrieb und Platz für neun Leute“, sagte Bremer. Diese Variante könne sich die 1970 gegründete Ortsgruppe jedoch nicht leisten, weshalb es zunächst eine kleinere Version werden solle.Lob verteilte Bremer für die Stadt Hemmingen. Bisher war die Ausrüstung der Ortsgruppe auf mehrere Räume im Stadtgebiet verteilt, die jetzt aber aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein Rettungsboot wurde zum Beispiel in einem Raum der KGS Hemmingen gelagert, der wegen des Neubaus weichen musste.
Die Stadt habe der Ortsgruppe relativ kurzfristig neue Räume an der Heinrich-Hertz-Straße zur Verfügung gestellt, berichtete Bremer. „Die Kommunikation mit der Stadt ist gut, ich nenne es den Hemminger Weg“, sagte er und meinte damit den viel zitierten „kurzen Dienstweg“.