Was laut einem Medienunternehmen am 25. November in einer Potsdamer Villa von einer Gruppe Menschen geplant worden sein soll, hat viele entsetzt: Migrantinnen und Migranten mas-senhaft loswerden? In Teilen sogar Staatsbürger nicht-deutscher Abstammung? Ein Aufschrei geht seitdem durch Deutschland. Viele sind empört und wütend. Mehr als eine Million Menschen sind darum in den letzten Wochen auch auf die Straße gegangen und haben demonstriert. Ihnen ist wichtig: Deutschland soll ein gastfreundliches und vielfältiges Land bleiben, in dem wir Einheimi-schen mit Zugewanderten in Frieden zusammenleben. Auch viele Bibelstellen fordern uns zu einem friedlichen Zusammenleben mit Menschen anderer Herkunft auf. Gott macht keinen Unterschied zwischen Menschen (Apg 10,34), heißt es an einer Stelle, der Fremde soll im Land leben „wie ein Einheimischer“ (3. Mose 19,34) an einer anderen. Jesus knüpft laut Evangelien sogar Kontakt zu diversen Ausländerinnen und Ausländern. Er unter-hält sich mit einer Samariterin, heilt Heidinnen und Heiden und macht damit klar: Wenn wir uns einander als Menschen auf Augenhöhe und offen füreinander begegnen, ist auch Gemeinschaft möglich und kann gut funktionieren. Diese Einsicht wünsche ich uns heute auch immer wieder. Ja, das Zusammenleben verschiedener Kulturen stellt uns vor manche Herausforderungen. Sicher müssen wir auch die Aufnahmekapazität unseres Landes im Blick behalten. Doch mit der großen Mehrheit der Menschen anderer Herkunft funktioniert das Zusammenleben gut. Zudem machen die meisten, die mit ihnen Kontakt aufnehmen, auch heute gute Erfahrungen. Darum wünsche ich mir auch, dass wir gemeinsam für ein gutes Miteinander in unserem Land einstehen und fremdenfeindlichen Kräften entschieden entgegentreten.