Bereits mit neun Jahren ist sie im Herbst 2015 in die damals gerade erst gegründete Kinderfeuerwehr „Harkenblecker Löschzwerge“ eingetreten. Diese wird von ihrem Vater Claus Thiemann als Kinderfeuerwehrwart geleitet. Dies war aber nicht der Grund für die Tochter dort mitzumachen: „Feuerwehr fand ich schon immer toll und ich wollte mich ausprobieren“, sagt sie im Rückblick. „Die vielen kleinen Spiele und das Lernen waren schon sehr interessant in der Kinderfeuerwehr.“
Bereits ein Jahr später wechselt Julia Thiemann 2016 dann altersbedingt in die Jugendfeuerwehr. Die regelmäßigen Übungsdienste ermöglichen ihr viele verschiedene Einblicke in die Feuerwehrarbeit. Zum Jahreswechsel 2023/24 ist sie nun zu den Aktiven gestoßen. Damit ist Julia Thiemann auch das erste Harkenblecker Feuerwehrmitglied, dessen Familie schon drei Generationen lang die Reihen der freiwilligen Helfer auffüllt.„Mein 2020 verstorbener Opa Heinz Thiemann war zuletzt als Hauptfeuerwehrmann in der Harkenblecker Feuerwehr, mein Vater Claus ist es als Löschmeister und ebenso meine neun Jahre ältere Schwester und Feuerwehrfrau Chantal“, listet Julia Thiemann die drei Harkenblecker Generationen im Feuerwehrehrenamt auf. Da es in den Kindheitstagen ihrer Schwester jedoch noch keine Kinderfeuerwehr gab, ist Julia nun die erste, die von der örtlichen Kinder- über die Jugendfeuerwehr jetzt bis zu den Aktiven gekommen ist.
Julia Thiemann schätzt ihr familiäres, durch die Feuerwehr geprägtes Umfeld. „Darin bin ich aufgewachsen und durfte machen, was ich wollte.“ Die Hauptgründe für die 17-Jährige, sich bei der Feuerwehr zu engagieren, sind jedoch andere: „Mir war immer schon klar, dass ich anderen Menschen helfen möchte. Und auch die Kameradschaft untereinander mag ich sehr.“Ausreichend Gelegenheit – auch aus eigenem Interesse – hatte sie dazu bereits über die Weihnachtstage: An der KGS in Hemmingen-Westerfeld befüllte sie mit anderen Feuerwehrmitgliedern zahlreiche Sandsäcke zum Hochwasserschutz ihrer eigenen Schule. An der KGS ist Julia Thiemann gerade dabei, ihr Fachabitur zu machen.
„Vorher beginne ich aber im Februar 2025 noch meine Truppmann-Ausbildung“, sagt die Oberstufenschülerin. Denn: „Feuerwehr möchte ich so lange machen, wie es geht.“ Nicht nur jetzt ist sie schon als Betreuerin in der Ki nderfeuerwehr tätig – auch später will sie sich für den Nachwuchs engagieren. Nach dem Fachabitur im Sommer 2025 beginnt sie an einer Kita in Hannover ihre Ausbildung zur Erzieherin. Die ausgeprägte Hilfsbereitschaft kommt ihr dabei wohl auch künftig zugute: „Ich helfe gern und bin für alles zu haben. Und auch Sandsäcke füllen muss dann halt mal sein.“