Das Neue an seinem Spiel: Im Gegensatz zu anderen sogenannten Trading-Card-Games müssen Spieler nicht viel Geld für Karten ausgeben, um in der obersten Liga mitzumischen. „Mich hat es immer gestört, dass man teure Karten kaufen muss, um in Sammelkartenspielen stark zu werden“, sagt der 39-Jährige. „Der Kerngedanke meines Spiels ist die Chancengleichheit für alle, ganz unabhängig vom Geld.“ Auch komme es bei ihm weniger auf Glück als auf Strategie an.
Zwei Jahre lang hat der Unternehmensberater aus Laatzen-Mitte an seinem Spiel getüftelt. Unterstützt hat ihn dabei sein 14-jähriger Sohn Leon. Ende 2022 war das Spiel dann fertig. Neben Regeln und zahlreichen Fantasygestalten aus der Mittel-, Ober-, Unter- und Astralwelt hat sich Schuchmilski auch eine Hintergrundgeschichte für das Spiel ausgedacht:
Nach dem Urknall ist der Planet Astranum entstanden, auf dem fünf Göttinnen leben, die aus den Gefühlen aller Lebewesen entstanden sind. Da die Göttinnen aufeinander neidisch wurden, hat eine Schöpfungsmacht sie in Kristalle eingeschlossen.
Während des Spiels versuchen die Spieler, sie daraus zu befreien. Dazu gilt es zunächst, mit sogenannten Bezwingerinnen, die mit verschiedenen Waffen ausgestattet werden können, die Zuflucht der Gegenspieler einzunehmen.
Die aufwendigen Grafiken für die Karten hat Schuchmilskis Schwester Anna Pianka, SEO-Expertin aus Hannover, gestaltet. Und auch der Rest der Familie hilft tatkräftig beim Vertrieb des Spiels mit: „Die einzelnen Komponenten bauen wir gemeinsam zusammen“, berichtet der 39-Jährige. Wenn neue Karten fertig sind, helfen seine Frau, sein Sohn, seine Schwiegermutter, seine Schwägerin und seine Schwester an einem Wochenende mit, sie zu einer neuen Spielbox zusammenzufügen. „Da unsere Existenz nicht von dem Spiel abhängt, hat das alles einen hohen Spaßfaktor für uns“, sagt Schuchmilski.
Insgesamt gibt es bereits drei Spieleboxen, jeweils eine für die Mittel-, Unter- und Oberwelt. Jede Box enthält 32 Karten, mit denen sofort gespielt werden kann. Die letzte und vierte Box für die Astralwelt soll demnächst erscheinen. Zusätzlich gibt es sogenannte Artist Packs, bei denen regionale Künstler bestimmte Karten aus den Boxen nachgezeichnet haben.
„5Goddesses“ lässt sich zwar auch online spielen. Im Vordergrund steht für Arthur Schuchmilski aber die Geselligkeit. „Ich will, dass die Menschen wieder zusammenkommen und gemeinsam spielen“, sagt er. Deshalb bietet er seit Kurzem einmal pro Woche einen Spieleabend im Stadthaus an, bei dem Teilnehmer sein Spiel kennenlernen und ihm Fragen dazu stellen können. „Ich bin von dem Spiel begeistert“, sagt Jan Ansperger, der extra aus Winsen ins Laatzener Stadthaus gekommen war.
Im vergangenen Jahr hat Schuchmilski sein Spiel auf Spielemessen in ganz Deutschland vorgestellt, unter anderem in Hamburg, Berlin, Leipzig und im November 2023 auf der DreamHack in Hannover. „Das Spiel ist auf den Messen sehr gut angekommen“, freut sich der Laatzener. „Wir haben die Begeisterung der Besucher gesehen.“
Die Investition in sein Spiel rechnet sich für Schuchmilski zwar noch nicht. „Es ist noch ein Investitionsgeschäft.“ Es gehe aber in die richtige Richtung. Um sich intensiver um den Vertrieb kümmern zu können, hat Schuchmilski die Zahl seiner Arbeitsstunden in der Unternehmensberatung Anfang des Jahres reduziert.
Schuchmilskis Spiel gehört zu den wenigen Trading-Card-Games überhaupt, die nicht in Japan oder den USA, sondern in Deutschland entwickelt worden sind. Ein Ziel des 39-Jährigen ist, es ins Englische zu übersetzen und international zu vermarkten. Sein großer Traum: dass aus seiner Vorlage, wie bei den Pokémons, Onlinespiele und ein Kinofilm entstehen.
Wer Schuchmilski und sein Spiel kennenlernen will, hat dazu jeweils freitags ab 17.30 Uhr im Stadthaus am Marktplatz 2 Gelegenheit. Erhältlich ist das Spiel samt Zubehör unter www.5goddesses.de. Die Saison-Boxen (“Decks“) kosten jeweils 35 Euro.