200 Beschwerden im Jahr Mithilfe der Smartphone-App Meldoo weisen Bürger häufig auf ausgefallene Laternen und fehlende Grünpflege hin
Pattensen. Eine Straßenlaterne im Gewerbegebiet ist kaputt. Warum verkommt die Bahnstraße immer mehr zu einem Schandfleck? Regenwasser kann in Hüpede nicht abfließen. In Vardegötzen liegen wild entsorgte Autoreifen. Und am Spielplatz Fischbacher Straße in Schulenburg besteht Verletzungsgefahr für Kinder. Die Meldungen in der App Meldoo sind ganz vielfältig. Der Umstieg von der Gelben Karte hin zu einem digitalen Meldesystem vor gut vier Jahren habe sich in Pattensen bewährt, sagt Stadtsprecherin und Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste Andrea Steding. Doch wie läuft das System eigentlich genau und welche Art an Meldungen kommen besonders oft im Rathaus an?„Dass eine Straßenlaterne nicht geht, ist ein ganz beliebtes Thema“, sagt Steding. „Das ist super“, schiebt sie umgehend hinterher. „Die Bürgerinnen und Bürger sind in diesem Fall unsere Augen.“ Während der Sommermonate falle ein defektes Licht städtischen Mitarbeitern während der Arbeitszeit tendenziell eher nicht auf, weil die Beleuchtung erst spät am Abend eingeschaltet wird. „Es ist genau richtig, uns umgehend zu informieren, wenn jemandem so etwas auffällt“, sagt die Fachbereichsleiterin. Allein ausgefallene Laternen machten im Jahr etwa 60 bis 80 Meldungen aus, sagt Steding. Ein zweiter großer Bereich sei die Grünpflege. In diesem Jahr seien insgesamt – über alle Bereiche verteilt – bis Mitte Oktober rund 160 Hinweise eingegangen. „Es sind seit Einführung von Meldoo in jedem Jahr insgesamt um die 200 Meldungen. Das hält sich die Waage“, sagt Steding.Diese Meldungen kommen im Rathaus bei einer Sachbearbeiterin an. Sie sichtet die einzelnen Beschwerden oder Hinweise und leitet sie – je nach Zuständigkeit – an die entsprechende Abteilung weiter. Automatisch werde der Melder zudem darüber informiert, dass die Nachricht im Rathaus angekommen ist. Das laufe alles digital ab. Und sei somit deutlich schneller. Denn es bestehe keine Notwendigkeit mehr, Daten von Papier in ein Programm zu übertragen.
Melder können in der App, die Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) in der Handhabung als „sehr intuitiv“ bezeichnete, neben dem genauen Standort und einer ausführlichen Beschreibung auch Fotos beifügen. Je detaillierter, desto einfacher sei eine Bearbeitung im Rathaus. „Wir hatten uns selbst einmal die Regel auferlegt, dass das Bearbeiten von Meldungen nicht länger als fünf Tage dauern soll“, sagt Steding. Dieser Zeitrahmen sei allerdings nicht immer einzuhalten. „Dann geht erneut eine Nachricht an den Melder, dass wir noch etwas mehr Zeit benötigen“, sagt sie.
Im Gegensatz zu der Anfangszeit von Meldoo seien Beschwerden über Verkehrskontrollen inzwischen nicht mehr vorhanden. „Das hat sich in die sozialen Medien verlagert“, sagt Steding. Die Verwaltung könne allerdings nicht alle Anfragen und Hinweise zufriedenstellend für die Melder beantworten. „Es gibt Bereiche, da haben wir keinen Einfluss drauf“, sagt Steding. Das sei beispielsweise bei Hinweisen zum Glasfaserausbau in den Stadtteilen der Fall. „Oft hieß es, dass die Stadt die Straße aufgerissen und die Arbeiten nicht wieder ordentlich abgeschlossen hat“, sagt die Stadtsprecherin. Aber dies sei keine Angelegenheit der Verwaltung.
Die analogen Hinweise in Form einer Gelben Karte nimmt das Team der Rathauszentrale übrigens weiterhin entgegen, damit alle die Möglichkeiten erhalten bleibt, auf Missstände aufmerksam zu machen. Doch der Bedarf lasse immer weiter nach. „Da kommen im Jahr weniger als zehn Gelbe Karten zusammen“, sagt Steding.
Wer die App Meldoo ausprobieren möchte, kann diese im App Store oder Google Play für sich herunterladen und schnell nutzen.