„Der Platz verwahrlost, weil keiner mehr da ist“, sagt eine Anliegerin. Zwar wurden die übervollen Mülltonnen inzwischen abgeholt, dafür werde Unrat nun direkt auf den Stellplätzen abgeladen. „Eines Morgens stand ein Kinderwagen dort, daneben Säcke mit Speiseresten und Windeln – nicht schön.“ Die Anlieger beobachten, dass immer neuer Müll abgeladen wird und befürchten Ratten. „Das ist unsere größte Sorge.“ Er habe schon mehrere Anrufe und E-Mails bekommen, bestätigt Christoph Paulsen von der Fischkate. Dabei ist er mit seinem Unternehmen gar nicht mehr am Standort. Das Fischkate-Schild sei nach dem Auszug nur deshalb am leeren Gebäude hängen geblieben, weil seinerzeit von einem zeitnahen Abriss die Rede war. Dazu kam es aber nicht.
Die Fläche wird jetzt als reiner Parkplatz genutzt. An nahezu allen Stellplätzen sind Hinweise für potenzielle Mieterinnen und Mieter angebracht mit einer E-Mail-Adresse als Kontakt. Die dazugehörige Domain traumwohnung-hannover.de wurde laut Whois-Internetdatenbank zuletzt im Jahr 2018 aktualisiert. Eine Website gibt es aber nicht.Wem das Grundstück gehört, ist daher unklar. Es soll im Herbst 2022 verkauft worden sein, berichtete Paulsen. Die Übergabe im Januar habe er aber noch mit dem alten Verpächter gemacht. Die Stadt gibt mit Verweis auf den Datenschutz keine Namen preis, bestätigt aber, den Eigentümer nach Hinweisen von Bürgern wegen der Müllproblematik angeschrieben und zur Entsorgung des Abfalls aufgefordert zu haben.
„Die Sichtung von Ratten wurde am 10. Juli gemeldet“, sagte Stadtsprecherin Sonja Höfter. Grundsätzlich sei der Eigentümer für Müll- und Schädlingsbekämpfung auf Privatgrundstücken selbst verantwortlich. „Darüber hinaus hat die Stadt den Vorfall bei der Region Hannover, der unteren Abfallbehörde, gemeldet“, sagte die Sprecherin. Ein weiteres Einschreiten seitens der Stadt Laatzen sei derzeit nicht vorgesehen, zumal von dem Grundstück keine Gefahr ausgehe.
Überlegungen zur künftigen Nutzung sind offenbar vorhanden. Die Stadt bestätigte, dass ihr Anfang 2023 eine Bauabsicht vorgelegt wurde für ein Appartementhaus mit Tiefgarage. Ein entsprechendes Baugenehmigungsverfahren gebe es aber nicht, so die Sprecherin. Ob der Gedanke weiterverfolgt werde, sei unklar.