Bis heute hat der 44-Jährige 16 Bücher veröffentlicht. Sie handeln von Vampiren, Irrlichtern und Nebelgeistern, Zwergen, Sehern und Orakeln, aber auch von historischen Ereignissen wie der großen Marcellusflut von 1362, bei der an der deutschen Nordseeküste Zehntausende Menschen ums Leben gekommen sein sollen.
Seine Liebe für fantastische Geschichten hat Lambertus, der 2006 den Namen seiner Frau annahm, schon früh entdeckt. So früh, dass er diese noch gar nicht aufschreiben konnte. „Meine erste Geschichte fiel mir im Kindergarten ein“, erzählt der Autor, der die Kita und später die Grundschule Im Langen Feld besucht hat. Damals konnte er noch nicht schreiben. Wovon seine Geschichte handelte, weiß er aber noch genau: von einem Prinzen mit einer Bratpfanne.
Sobald er schreiben konnte, begann Lambertus, seine Ideen zu notieren. Seinen ersten Romanentwurf arbeitete er mit 14 Jahren aus. „Ich hatte damals aber keine Lust, ihn zu Ende zu schreiben“, erzählt der vollbärtige Mann, der mit seiner Ehefrau und seinen vier Kindern in der Nähe von Bremen lebt. Nach Laatzen kehrt er regelmäßig zurück, um seine Mutter zu besuchen, die immer noch in Laatzen-Mitte wohnt. Sehr profitiert habe er vom Deutschunterricht an der AES und der Schreibwerkstatt, die dort oft stattfand. Von fünf Jahren erschien dann sein erster Fantasy-Roman „Zwillingsblut“ als Auftakt einer Trilogie.
„Es ist immer ein Spagat, Themen zu entwickeln, die auch den Verlagen vermittelbar sind“, sagt der 44-Jährige. Dieser Spagat ist ihm offenbar gut geglückt, denn für all seine Bücher konnte er renommierte Verlage gewinnen. Seine historischen Romane sind beim Rowohlt-Verlag erschienen, seine Fantasy-Geschichten bei Bastei-Lübbe, seine Kinder- und Jugendbücher bei Ueberreuter.
Die Ideen für seine Geschichten fallen ihm beim Joggen, Spazierengehen, Kochen oder Putzen ein. Dabei kommen ihm auch seine Kenntnisse von Altisländisch, Mittelhochdeutsch und Sanskrit zugute. Denn so kann er in alten nordischen Mythologien und anderen Sagen stöbern. „Schreiben ist für mich Weltenbasteln“, sagt er. „Ich schraube ständig im Geiste an irgendwelchen fremdartigen Orten oder Kreaturen herum – auch wenn ich mich auf etwas anderes konzentrieren sollte.“
Seine Erfahrungen mit dem Schreiben gibt Lambertus mittlerweile weiter. Er hat eine Schreibwerkstatt gegründet und begleitet Menschen beim Erforschen ihrer Kreativität – zuletzt Schülerinnen und Schüler bei einem Workshop an der AES. Dazu ist er erstmals nach 25 Jahren in seine alte Schule zurückgekehrt. „Das war, als ob sich ein Kreis schließen würde“, sagt der Autor, der in der AES und der Stadtbücherei auch aus seinen Romanen gelesen hat.